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10 sinnvolle Lernstrategien für Studierende ohne Abitur

22.01.2025

Noah Sommerfeld

Eine Studentin macht sich in ihrem Notizblock ein paar Notizen.

Das Studium besteht häufig aus theoretischem Wissen, das du lernen und anwenden musst. Je nach Studiengang gibt es zwar Praxisseminare, dennoch musst du lernen, um dir das notwendige Wissen anzueignen. Hast du kein Abitur gemacht, kann dir das Lernen mitunter schwerfallen – besonders, wenn du eine Berufsausbildung absolviert hast und danach in den Job gestartet bist. Mit unseren Lernstrategien erreichst du deinen Studienabschluss im Handumdrehen!

Warum sind Lernstrategien so wichtig?

Effektives Lernen ist der Schlüssel zum Erfolg im Studium. Klausuren, Hausarbeiten und andere Prüfungen gehören zu einem Studium einfach dazu. Gerade, wenn du kein Abitur gemacht hast, sondern stattdessen eine Berufsausbildung absolviert hast, kann das Lernpensum im Studium überfordernd wirken. Effektive Lernstrategien helfen dir dabei, dich zu organisieren.

Wirke Prüfungsangst entgegen, indem du deinen Lernstoff aufteilst und Strategien entwickelst, mit denen du dich gut vorbereitet fühlst. Indem du den Stoff in Etappen lernst, kommt keine Angst vor dem großen Berg an Lernstoff auf! Auch für dein Zeitmanagement können effektive Lernstrategien hilfreich sein. Sie ermöglichen dir zeitlich begrenzte und konzentrierte Lernphasen, in denen du das Wissen aufnimmst.

Diese 10 Lernstrategien solltest du unbedingt ausprobieren

Als Lernstrategien bezeichnen wir verschiedene Methoden, mit denen du dir Wissen schneller und gefestigter aneignen kannst. Grundsätzlich unterscheiden wir dabei zwischen drei Arten von Lernstrategien:

  • Kognitive Lernstrategien sind verschiedene Methoden, mit denen du dir aktiv Wissen aneignen kannst.
  • Metakognitive Lernstrategien sind Planungsmethoden, mit denen du dir das Lernen leichter machst.
  • Ressourcenbezogene Lernstrategien sind Hilfestellungen, um deine Umgebung und deine Zeit effektiv zu gestalten und zu nutzen.

Innerhalb dieser drei Kategorien gibt es verschiedene Strategien, die dir beim Lernen helfen. Finde durch Ausprobieren heraus, welche Strategien für dich funktionieren und worauf du beim Lernen achten musst. Dann gehört der Studienabschluss schon bald dir!

Tipp: Neben den passenden Lernstrategien ist es wichtig, deinen Lerntyp zu kennen. Hier gibt es teilweise große Unterschiede und nicht jede Strategie passt zu jedem Typ.

#1: Karteikarten zum Auswendiglernen

Studien zufolge ist das Wiederholen eine der effektivsten Lernstrategien. Im Englischen bezeichnet man das Lernen mit Karteikarten auch als „Retrieval Practice“. Dabei rufst du dein Wissen mithilfe von Karteikarten aus dem Gehirn ab. Gerade, wenn du neue Begriffe wie Vokabeln lernen musst, sind Karteikarten eine sinnvolle Methode, um dir das Wissen zugänglich zu machen.

Besonders praktisch: Durch das Anfertigen der Karteikarten lernst du bereits Begriffe, Definitionen und Co., die du dann beim Lernen wiederholst.

#2: Verteiltes Lernen

Hier verbindest du kognitive und metakognitive Strategien. Mach’ dir einen Lernplan und teile den Stoff dafür in mehrere Blöcke ein. So kannst du das Wissen über einen längeren Zeitraum verteilt lernen und Erlerntes in späteren Lernsitzungen wiederholen. Diese Strategie hilft dir dabei, bereits Gelerntes zu festigen und mit neuem Wissen zu verknüpfen.

#3: Mnemotechniken

Der Begriff „Mnemotechnik“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Gedächtniskunst“. Es geht also darum, dir das Merken von Dingen leichter zu machen. Mnemotechniken sind also eine ganze Reihe von Strategien und Methoden, die dir beim Lernen helfen. Mnemotechniken sind beispielsweise:

  • Merksätze und Eselsbrücken
  • Reime
  • Visualisierungen
  • Assoziationen

#4: Strukturiertes Lernen mit der SQ3R-Methode

Survey, Question, Read, Recite, Review – dafür steht SQ3R. Diese Methode kommt dir immer dann zugute, wenn du komplizierte Texte lesen, verstehen und nutzen sollst. In fünf Schritten machst du dir den Text zu eigen:

  1. Survey: Betrachte den Text ausführlich, konzentriere dich dabei auf Überschriften, das Inhaltsverzeichnis und die Struktur des Textes.
  2. Question: Stelle die notwendigen Fragen, um herauszufinden, was du von dem Text erwarten kannst. Ausgangspunkt für die Fragen können das Vorwort, der Klappentext, die Überschriften oder das Inhaltsverzeichnis sein.
  3. Read: Nun geht es ans Eingemachte. Lies den Text, Abschnitt für Abschnitt, mache Notizen, stelle Fragen und beantworte die Fragen aus Schritt 2.
  4. Recite: Fasse den Text in eigenen Worten zusammen und notiere dir wichtige Aspekte und offene Fragen sowie die Antworten auf die Fragen aus Schritt 2.

Review: Im letzten Schritt überprüfst du, ob deine Zusammenfassung korrekt ist. Hier kannst du auf unklare Stellen erneut eingehen.

#5: Visualisierungen: Mindmaps und Infografiken

Um dir Inhalte einzuprägen, können Visualisierungen sehr hilfreich sein. Das trifft insbesondere auf visuelle Lerntypen zu. Mithilfe von Mindmaps, Infografiken, Diagrammen, Tabellen, Markierungen und Skizzen kannst du Inhalte neu aufbereiten. Du lernst durch diese Wiederholung und kannst später die Visualisierungen erneut zum Lernen heranziehen.

#6: Ein ausgeklügelter Lernplan

Um dich mit dem Lernstoff nicht zu überfordern, kannst du dir einen detaillierten Lernplan schreiben. Zerlege den Stoff in handliche Portionen, die du in der Zeit, die du tatsächlich zur Verfügung hast, lernen und verstehen kannst. In jeder Lernsession ist dann eine kleine Lernportion an der Reihe, die du mit einer der oben vorgestellten Methoden lernst. Integriere diesen Lernplan unbedingt in deinen Kalender, damit du keine Session verpasst!

#7: Selbsttests und Übungsaufgaben zur Selbstkontrolle

Neben dem Wiederholen des Stoffes und dem Organisieren der Inhalte ist die Selbstkontrolle ein wichtiges Instrument, um festzustellen, wie viel du bereits gelernt hast. Zu diesem Zweck kannst du Übungsaufgaben oder Tests bearbeiten, die dem Stoff entsprechen, den du aktuell lernst. So kannst du überprüfen, wo noch Nachholbedarf besteht.

Tipp: Zusätzlich helfen dir die Selbsttests, die Prüfungssituationen kennenzulernen. So wirken die echten Prüfungen später nicht mehr so überfordernd auf dich.

#8: Externes Ressourcenmanagement

Das passende Ressourcenmanagement ist unumgänglich, um wirkungsvoll zu lernen. Dabei geht es darum, dich zu motivieren und die passende Lernumgebung zu schaffen. Das externe Ressourcenmanagement umfasst Bereiche wie eine ruhige und ungestörte Arbeitsatmosphäre, Ordnung am Arbeitsplatz und ausreichend Arbeitsmaterialien. Probier’ aus, welche Umgebungsfaktoren für dich wichtig sind, damit du dich voll aufs Lernen konzentrieren kannst.

#9: Internes Ressourcenmanagement

Damit du motiviert und konzentriert lernen kannst, müssen Körper und Geist fit und aufnahmefähig sein. Diese Faktoren gehören ebenfalls zum Ressourcenmanagement, allerdings zum internen Bereich. Hier kommt es also darauf an, wie du mit dir selbst umgehst. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr helfen dir dabei, konzentriert zu sein. Auch Selbstmotivation und Aufmerksamkeitserhaltung durch kurze Bewegungspausen helfen.

#10: Lerngruppen bilden

Viele Menschen lernen in Gruppen besser. Such’ dir also Kommiliton:innen, mit denen du den Stoff gemeinsam erarbeiten kannst. Gruppen von zwei bis sechs Personen sind erfahrungsgemäß nicht zu groß, damit wirklich alle etwas lernen. Besonders praktisch ist es, wenn ihr unterschiedliche Schwerpunkte habt. So könnt ihr euch gegenseitig erklären, worum es in den Texten geht.

Fazit: Mit der richtigen Lernstrategie wird das Studium leichter

Wie du siehst, gibt es unzählige Lernstrategien, die dir beim Lernen im Studium helfen können. Ein detaillierter Plan hilft dir dabei, die Strategien in der Praxis umzusetzen. Je nachdem, welcher Lerntyp du bist, passen andere Strategien zu dir.

Wichtig ist, dass du den Stoff wiederholst, die Inhalte organisierst und deinen Lernfortschritt überprüfst. So stellst du schnell fest, wie viel du in kurzer Zeit lernen kannst. Der Erfolg im Studium ist somit fast eingestellt!