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Nicht jede:r hat Lust, nach der Mittleren Reife das Abitur zu machen. Vielen Schüler:innen steht der Sinn danach, endlich arbeiten zu gehen und eigenes Geld zu verdienen. Für die langfristige Karriere ist jedoch ein Studium eine sinnvolle Ergänzung. Wie du auch ohne Abitur ein Studium aufnimmst und warum das deiner Karriere genau den Push geben kann, den sie benötigt, erklären wir dir in diesem Beitrag.
Um ein Studium an einer deutschen Hochschule aufnehmen zu können, benötigst du eine Hochschulzulassung. Je nach Hochschule ist das in erster Linie eine allgemeine oder eine Fachhochschulreife. Doch auch ohne eine solche Zulassung hast du unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, ein Studium aufzunehmen.
Das Stichwort lautet hier berufliche Qualifikation! Diese ermöglicht dir eine Gleichstellung mit Abiturient:innen, sodass du dein Wunschstudium aufnehmen und dich beruflich und fachlich weiterbilden kannst.
Wenn du nach deinem Schulabschluss eine Berufsausbildung absolviert hast, qualifiziert dich das für ein Studium an einer deutschen Hochschule. Dabei gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. An manchen Hochschulen ist zudem eine Zugangsprüfung oder ein Auswahltest notwendig, um die Eignung für den spezifischen Studiengang festzustellen.
Hast du eine dreijährige Berufsausbildung abgeschlossen, berechtigt dich das in der Regel uneingeschränkt zu einem Studium an einer deutschen Hochschule. Wichtig ist, dass deine Abschlussnote nicht schlechter als 2,5 ist. Außerdem sollte die Ausbildung nach einem der folgenden Gesetze geregelt sein:
Erfüllt deine Ausbildung all diese Voraussetzungen, kannst du jeden Studiengang studieren, den du möchtest. Dabei ist es egal, ob du fachnah oder fachfremd studierst. Die einzige Ausnahme stellt hier Medizin dar.
Neben der klassischen dreijährigen Ausbildung gibt es Ausbildungsberufe, die du in nur zwei Jahren erlernen kannst. Um diese als Grundlage für deine Hochschulzulassung zu verwenden, musst du zusätzlich Berufserfahrung vorweisen. Das bedeutet, dass du für mindestens zwei Jahre hauptberuflich gearbeitet haben musst.
In diesem Fall musst du eine Hochschulzugangsprüfung ablegen, um zu beweisen, dass du qualifiziert genug bist, zu studieren.
Es gibt verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten, die dir eine Zulassung zu einer deutschen Hochschule einbringen. Hast du nach dem Schulabschluss eine Ausbildung an einer staatlich geprüften Fachschule absolviert oder nach deiner Handwerksausbildung einen Meisterbrief erlangt, kannst du in Deutschland studieren.
Du hast an einer Fachschule für Technik die Aufstiegsweiterbildung „staatlich geprüfte:r Techniker:in“ absolviert und bestanden? Dann qualifiziert dich das in Deutschland zu einem Studium.
Du kannst mit dieser Aufstiegsweiterbildung sowohl technische Studiengänge als auch diverse andere Studiengänge aller Fakultäten studieren. Möchtest du dich neben dem Abschluss der Fachschule weiterqualifizieren, um später als Manager tätig zu sein, ist ein einschlägiger Studiengang sinnvoll. Auch Management-Studiengänge sind eine gute Wahl.
Ausgebildete Kaufleute sowie Fachwirte können an einer Fachschule eine Aufstiegsweiterbildung machen und so den höchsten nicht akademischen Abschluss in ihrem Bereich erringen: staatlich geprüfte:r Betriebswirt:in.
Möchtest du dich im Anschluss noch weiter qualifizieren, bietet sich ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an. Auch Studiengänge wie Wirtschaftsinformatik oder Ähnliches bauen auf deinem Vorwissen auf und vertiefen es.
Bei der Industrie- und Handelskammer kannst du eine Aufstiegsweiterbildung zum Fachkaufmann bzw. zur Fachkauffrau absolvieren. Es gibt hier verschiedene Bereiche, sodass du dich nach einer kaufmännischen Grundausbildung weiter spezialisieren kannst:
Schon diese Aufstiegsweiterbildung öffnet dir wichtige Türen für deine Karriere. Mit einem anschließenden Studium im Bereich Management oder Wirtschaft verbesserst du deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig.
Hast du einen klassischen Handwerksberuf erlernt? Dann steht dir nach der erfolgreichen Gesellenprüfung die Meisterschule offen. Hier arbeitest du dich tiefer in die Materie hinein und lernst außerdem wichtige Grundlagen zur Buchhaltung und Betriebsführung. In vielen Handwerksberufen ist ein Meisterbrief heute notwendig, um einen eigenen Betrieb zu führen.
Die bestandene Meisterprüfung qualifiziert dich zu einem Studium an allen deutschen Hochschulen. Du hast den im Handwerk höchsten nicht akademischen Abschluss erreicht und kannst jetzt unter anderem einen kaufmännischen oder wirtschaftlichen Studiengang belegen, um deine Qualifikationen noch zu verbessern.
Weiter oben haben wir bereits beschrieben, dass du nach einer zweijährigen Berufsausbildung in der Regel eine Zulassungsprüfung ablegen musst, um dich für dein Studium zu qualifizieren. Das Gleiche gilt, wenn du eine dreijährige Berufsausbildung mit einer Abschlussnote von 2,6 oder schlechter abschließt.
Zusätzlich gibt es Hochschulen, die für einzelne Studiengänge Zulassungsprüfungen vorsehen. Das gilt insbesondere dann, wenn die Anzahl der Studienplätze stark begrenzt und der Studiengang gleichzeitig sehr beliebt ist.
Der Studiengang Medizin stellt in Deutschland meist einen Sonderfall dar. Zwar ist es auch hier möglich, eine berufliche Qualifikation ohne Abitur zu erreichen und somit zum Studium zugelassen zu werden. Da die Studienplätze jedoch zentral von der Stiftung für Hochschulzulassung vergeben werden, ist die Chance auf einen Platz häufig sehr gering.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung muss für eine Chance auf einen Studienplatz im medizinischen Bereich erfolgen. Dazu zählen unter anderem Pflegeberufe. Die Ausbildung wird dann im Bewerbungsverfahren dem Abitur mit Note 4,0 gleichgesetzt. Der Numerus Clausus (NC) in Medizin liegt in der Regel wesentlich höher – überwiegend bei 1,0.
Neben der Abschlussnote gibt es weitere Möglichkeiten, einen Studienplatz zu erhalten. Die Wartesemester zählen leider nicht dazu. Eine individuelle Zulassungsprüfung verbessert die Chancen maßgeblich. Hier gilt es, sein medizinisches Grundwissen unter Beweis zu stellen. Dennoch ist es nicht unmöglich, mit beruflicher Qualifikation Medizin zu studieren.
Bei einem Studium mit beruflicher Qualifikation wird grundsätzlich zwischen fachnahen und fachfremden Studiengängen unterschieden:
Wer die berufliche Qualifikation in Form einer Berufsausbildung (mit oder ohne Berufserfahrung) erworben hat, kann zunächst fachnahe Studiengänge studieren. Dazu zählen für Kaufleute bspw. betriebswirtschaftliche Studiengänge, für Handwerker etwa technische Studiengänge.
Möchtest du trotzdem fachfremd studieren, weil du in einer neuen Branche Fuß fassen möchtest, musst du zunächst eine Zugangsprüfung ablegen oder ein erfolgreiches Probestudium absolvieren. Das Probestudium ist dabei nur in nicht zulassungsbeschränkten Studiengängen möglich.
Hast du eine Aufstiegsweiterbildung absolviert, stehen dir grundsätzlich alle Studiengänge offen, unabhängig davon, ob sie zu deiner Ausbildung passen oder nicht. Beschränkungen bestehen hier nur noch bei Medizinstudiengängen.
Entscheidest du dich für einen Studiengang, der fachlich zu deiner Berufsausbildung passt, erwirbst du wichtiges Fachwissen für deinen Beruf. An vielen Hochschulen und in Studiengängen hast du die Möglichkeit, berufsbegleitend zu studieren und so dein erworbenes Fachwissen direkt in der Praxis anzuwenden. Außerdem verdienst du so während des Studiums weiterhin Geld.
Mit einem fachnahen Studium vertiefst du dein Wissen und erweiterst dein Qualifikationsprofil. So wird dein Lebenslauf umfangreicher und du wirst attraktiver für Top-Arbeitgeber deiner Branche.
Manchmal wird während der Ausbildung der Wunsch groß, doch in einen anderen Fachbereich oder eine andere Branche zu wechseln. Auch Zusatzqualifikationen, etwa im Marketing für Kaufleute, können ein Anreiz sein, einen fachfremden Studiengang zu wählen.
Vorteilhaft ist dies insbesondere dann, wenn du dir neue Fähigkeiten aneignen möchtest, die dir berufliche Vorteile verschaffen. Ein breites Wissensspektrum bedeutet, dass du in unterschiedlichen Bereichen einsetzbar bist. Insbesondere Studiengänge der Bereiche Marketing, Management oder Wirtschaft helfen dir unabhängig vom Ausbildungsberuf dabei, die Karriereleiter zu erklimmen.
Grundsätzlich stellt eine berufliche Qualifikation die perfekte Grundlage für ein anschließendes Studium dar. Je nachdem, an welchem Punkt deiner Karriere du dich befindest, öffnet deine Bildung dir viele Türen.
Mit einem Bachelorstudium verbesserst du deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und vertiefst dein Fachwissen in verschiedenen Bereichen. Nutze diese Chance, um dich besonders attraktiv für Arbeitgeber zu machen.
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