Offene Fragen?
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Wir nehmen uns gerne Zeit für dich und beantworten deine persönlichen Fragen.
Gleich vorweg: Nein, es gibt natürlich kein Studium, das nur für ein bestimmtes Geschlecht gemacht ist. Jede:r hat das Recht auf ein Studium nach den eigenen Interessen. Wenn Menschen von „Frauen- und Männerberufen“ sprechen, handelt es sich dabei oft um Klischees oder um Berufe, die statistisch gesehen stärker von einem bestimmten Geschlecht dominiert werden. Wir an der Hochschule Fresenius stehen für Diversität und Selbstbestimmung. Bei uns ist jede:r in jedem Studiengang willkommen, der für sie oder ihn interessant scheint.
Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Das wissen wir, wenn wir uns Statistiken des vorherigen Jahrhunderts und darüber hinaus anschauen. Früher gab es nur sehr wenige weibliche Studierende. Die klassischen Rollenbilder sahen vor, dass Frauen zu Hause blieben und Männer einen Beruf erlernten und für die Versorgung der Familie verantwortlich waren.
Zum Glück sind solche alten Rollenverteilungen längst Vergangenheit. Ob du studierst, hängt nicht von deinem Geschlecht, deiner Ethnie, deinem Alter oder sonstigen persönlichen Faktoren ab. Die einzige Entscheidung besteht in der Frage, ob du Lust auf deinen Studiengang hast. Aber schauen wir uns doch mal in Zahlen an, wie sich das Geschlechterverhältnis an Universitäten und Hochschulen verändert hat.
Quelle: Statista, Weibliche Studierende in Deutschland
Anhand dieser Zahlen erkennst du die deutsche Veränderung in unserer Gesellschaft. Je weiter wir in der Zeit zurückgehen, desto geringer war der Anteil an Studierenden mit weiblichem Geschlecht.
Verantwortlich für diese Zahlen sind alte Rollenbilder und sie haben auch dazu geführt, dass bestimmte Berufe gesellschaftlich als „weiblich“ oder „männlich“ bezeichnet wurden und teilweise heute noch werden. Männern wurden vor allem technisch-mathematische Fähigkeiten nachgesagt, während Frauen sich im kommunikativ-sozialen Bereich besser zurechtfinden sollten.
Wir wissen heute natürlich, dass jeder Mensch ein einzigartiges Individuum ist und die Studienfachwahl nicht von solchen Klischees abhängig ist. Es gibt zwar immer noch Studienfächer, die von Frauen statistisch gesehen stärker bevorzugt werden als von Männern, aber diese Grenzen weichen immer mehr auf.
Auf Platz eins der beliebtesten Studiengänge steht die Betriebswirtschaftslehre (BWL). Bei Männern ist dieser Studiengang ebenfalls Spitzenreiter, hier gibt es also keine geschlechtsspezifischen Unterschiede.
Schauen wir uns aber die Top-10 der Studiengänge an, die von Frauen bevorzugt werden, gibt es Abweichungen im Vergleich zu den Männern:
Auch interessant: Im Wintersemester 2023/2024 befanden sich die Studiengänge Ingenieurbau, Chemie und Politikwissenschaft bei Frauen ganz unten auf der Skala.
Bei männlichen Studierenden sieht die Tabelle anders aus. Hier steht Informatik auf dem zweiten Platz, gefolgt von Maschinenbau und Wirtschaftsinformatik. Psychologie beispielsweise ist bei den männlichen Top-Studiengängen erst auf Platz 13 zu finden.
Wir wissen heute, dass Studiengänge keinem Geschlecht zugeordnet sind und es trotzdem gerade in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) noch einen deutlich geringeren Frauenanteil gibt. „Komm, mach MINT“ ist eine Initiative, mit der die Lust von Mädchen und Frauen auf MINT-Fächer gezielt gefördert werden soll.
Auch an der Hochschule Fresenius engagieren wir uns dafür und bieten regelmäßig Schnuppertage und Einblicke gezielt für Schülerinnen und Frauen an. Wir unterstützen die Initiative und halten diese weiterhin für notwendig. Unser Leitbild ist mit Blick auf Diversität und Gleichheit davon geprägt, dass bei uns jede:r alles studieren kann und soll, sofern er oder sie Interesse daran hat.
Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen und Mädchen für MINT-Berufe und Studiengänge zu begeistern. Oft ist das Interesse längst vorhanden, die Unsicherheit hält weibliche Studierende aber von der Studiengangbelegung ab. Manchmal stecken dahinter sogar familiäre Einflüsse, die noch stark von alten Rollenbildern geprägt sind.
All das sind typische Klischees, mit denen sich viele Studentinnen in MINT-Fächern herumschlagen müssen. Hast du solche Sätze auch schon gehört? Dann lösche sie aus deinen Gedanken. Es IST ein Studium für Frauen, wenn du Spaß daran hast und Lust hast, dich zu verwirklichen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels benötigst du keine falsche Scheu. Lebe daher immer deinen Traum und studiere, was du für wichtig hältst.
Ja, es gibt sie. Einige Hochschulen bieten Studiengänge an, die nur von Frauen besucht werden. Dabei handelt es sich um Fächer wie „Informatik und Wirtschaft“, „Elektrotechnik“ oder auch „klassische Informatik“. Insgesamt setzen sechs Hochschulen in Deutschland darauf, einige Studiengänge exklusiv für Frauen bereitzustellen.
Dahinter steckt der Versuch, mehr auf die individuellen Bedürfnisse von Frauen einzugehen und für einen vielfältigen Fachkräftenachwuchs zu sorgen. Über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme kann diskutiert werden. Für einige Studierende ist es sicherlich einfacher, gemeinsam mit anderen Frauen ein MINT-Fach zu studieren.
Da wir aber die Ansicht vertreten, dass jede:r Studierende unabhängig von Ethnie, Geschlecht, Herkunft, Religion und anderen individuellen Eigenschaften die gleiche Förderung bekommt, sind bei uns Frauen in allen Studiengängen willkommen und sehr gerne gesehen.
Auch individuelle Förderung und Beratung machen wir nicht vom Geschlecht abhängig. Wir sind eine Hochschule, die sich durch Diversität und eine intensive Betreuung während des Studiums auszeichnet. Bei uns hat jede:r die gleichen Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss. Wir fördern Frauen in MINT-Fächern genauso wie Männer in sozialen Berufen.
Eine Kategorisierung von Berufen nach Geschlecht ist nicht überholt, sondern schlicht falsch. Das einzige Entscheidungskriterium für ein Studienfach sollten die persönlichen Interessen sein. Ob du Mathematik, Biologie, Chemie oder Pädagogik studierst, hängt davon ab, was dir Freude macht. Wenn es dich als Frau in einen klischeehaft als „weiblich“ bezeichneten Beruf zieht, ist das genauso in Ordnung wie ein Studium im Bereich Informatik oder Ingenieurwesen.
Du als Individuum bist entscheidend, deine Persönlichkeit, deine Lust auf eine erfolgreiche Karriere und dein Wissensdurst. Welches Geschlecht du hast, spielt für dein Studium und deine Karriere keine Rolle!
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