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So meisterst du die Prüfungsphase im Studium

14.08.2024

Julia Wagner

Sie ist für viele Studierende der unangenehmste Teil des gesamten Studiums und am schönsten wäre es, wenn es die Prüfungsphase gar nicht erst geben würde. Dafür können wir leider nicht sorgen, denn zu jedem Semester gehört diese anspruchsvolle Phase dazu.

Sind dir auch schon einmal Studierende begegnet, die ganz locker zu den Prüfungen gehen und keineswegs wirken, als hätten sie die letzten Nächte durchgemacht? Die richtige Vorbereitung wird dir helfen. Wir verraten dir, wie du die Prüfungsphase des Studiums meisterst!

Leichter gesagt als getan? Bereite dich effektiv auf die Prüfung vor!

Oft gilt der Grundsatz, dass wir uns auf bestimmte Dinge im Leben einfach nur gut vorbereiten müssen. Das trifft auf den Umzug in die neue Studierenden-WG zu, auf das Auslandssemester und natürlich auch auf die Klausuren- und Prüfungsphase.

Je nach Studiengang wirst du zwei bis vier Wochen mit Prüfungen beschäftigt sein. Viele Studierende machen einen großen Fehler und beginnen erst „kurz vor knapp“ mit dem Lernen. Kein Wunder, dass es dann zu Stress kommt. Ein Lernplan ist dein Helfer, der dir dabei hilft, rechtzeitig anzufangen und die Hektik „kurz davor“ zu minimieren. 

Nutze unsere fünf Schritte, um dir einen gut funktionierenden Plan zu erstellen:

  • Die Zeitübersicht: Markiere dir im Kalender deine Prüfungstermine und lasse dich rechtzeitig daran erinnern. Schreibe dir auch auf, welche Termine parallel dazu anstehen. Das können Veranstaltungen an der Hochschule sein, aber auch der Termin beim Zahnarzt oder Muttis Geburtstag. So siehst du gleich, welche Tage du dir freihalten musst.
  • Die Inhalte: Halte für jede Klausur schriftlich fest, welche Lerninhalte du dir aneignen musst. Du wirst merken, dass einige Prüfungen weniger aufwendig sind, andere dafür umso anstrengender. Erstelle dir eine Liste mit allen Themen, denn so merkst du schon im Vorfeld, wo du Schwächen und Unsicherheiten hast. Mache dir grobe Notizen über die benötigte Lernzeit.
  • Das Lernmaterial: Schau dir die Materialien an und bereite rechtzeitig vor der Lernphase deine Unterlagen vor. Je besser sie strukturiert sind, desto einfacher fällt es dir zu lernen. Nutze freie Zeiten zum Lesen, sodass du die Inhalte schon einmal sacken lassen kannst. Benötigst du bei bestimmten Themen Hilfe, kannst du jetzt schon deine Lehrenden ansprechen.
  • Die Zeiteinteilung: Teile dir deine Wochen vor der Prüfungsphase in verschiedene Phasen ein. Hierzu gehören der Alltag (Aufräumen in der WG, Essen, Einkaufen, nötige Termine), Lernzeit für die Prüfung, allgemeine Studienzeit und Freizeit. Gönn dir einen freien Tag in der Woche, denn damit kannst du dir neue Power holen und deinem Gehirn eine Pause geben.
  • Die Lernphase: Plane deine Lerninhalte über die Wochen verteilt. Schwierigen Stoff lernst du am besten schon früher, da du dir bei Schwierigkeiten noch Hilfe holen kannst. Leichte Wiederholungen kannst du noch kurz vor der Prüfung durchführen.

Tipp: Plane unbedingt einen zeitlichen Puffer ein, denn nicht immer läuft alles nach Plan. Wenn du plötzlich einen Wasserrohrbruch in der WG hast, eine Erkältung deine Motivation schwächt oder du dich einfach mal „mies“ fühlst, gerätst du nicht sofort unter Druck.

Sorge für eine ordentliche (Lern-)Umgebung

Chaos ist dein zweiter Vorname und du bist froh, wenn du morgens deinen Schlüssel fürs WG-Zimmer findest? Während der Prüfungsphase ist Ordnung tatsächlich das halbe Leben. Dabei geht es nicht nur um gut strukturierte und geordnete Lernunterlagen, sondern auch um ein aufgeräumtes Umfeld. Du kannst dich zwar in die chaotische WG-Küche setzen, gutes Lernen ist hier aber nicht möglich.

Wenn es bei dir zu Hause laut und trubelig zugeht, suche dir einen anderen Ort zum Lernen. In der Bib hast du es ruhig und es stehen wichtige Materialien zur Verfügung. Du kannst dich aber auch übers Wochenende in das alte Kinderzimmer bei deinen Eltern einschließen oder ein idyllisches Café zum Lernen nutzen.

Wichtiger Tipp: Räume Chaos und Ablenkung aus dem Weg. Der Berg an schmutziger Wäsche kann dich genauso stressen wie das ständig piepsende Handy.

Halte dir gesunde Snacks für die Nerven bereit

Lernen ist geistig anstrengend und dein Gehirn verlangt nach Unterstützung. Ein Schokoriegel gibt dir zwar schnelle Energie, macht dich aber umso schneller wieder müde. Gesunde Snacks können dir dabei helfen, deine geistigen Kapazitäten bestmöglich abzurufen.

Hier sind ein paar typische Leckereien, die Studierenden durch die Lernphasen helfen können:

  • Studenten-Futter, bestehend aus Nüssen und Kernen
  • Obst und Gemüse (ggf. getrocknet)
  • Traubenzucker für intensive Lernphasen
  • Wasser und Saftschorlen

Aber: Vermeide Energy-Drinks, Kaffee und Cola in Massen, denn auch wenn Koffein kurzfristig für ein „Hoch“ im Kopf sorgt, ist die Müdigkeit nachher umso ausgeprägter!

Eigne dir praktische Lerntechniken an

Wie funktioniert Lernen eigentlich? Es gibt verschiedene Lerntypen und daran solltest du dich orientieren. Für manche Studierende ist Musik im Hintergrund die Rettung, andere wiederum benötigen absolute Ruhe. 

Einige Lernende müssen lesen, um zu verstehen, andere lernen durch audiovisuelle Inhalte. Darüber hinaus gibt es Lernstrategien, von denen die meisten Studierenden profitieren.

Die wichtigsten davon möchten wir dir gern vorstellen:

  • Sprich deine Sinne an: Dein Gehirn weiß Förderung zu schätzen. Indem du unterschiedliche Sinne ansprichst, unterstützt du die Lernleistung. Eine gute Technik ist das Erstellen einer Mindmap. Dabei notierst du die wichtigsten Lerninhalte auf dem Papier und visualisierst sie gleichzeitig.
  • Fasse deine Inhalte zusammen: Optimalerweise hast du all deine besuchten Vorlesungen bereits auf zwei Seiten grob zusammengefasst. Falls nicht, wird es spätestens bei der Prüfungsvorbereitung Zeit dafür. Lese dir deine Unterlagen durch und fasse sie dann grob zusammen. Deine Zusammenfassung sollte ausreichen, um einer dritten Person alles Wichtige zu erklären. Sie muss aber so knapp und kurz sein, dass du die Inhalte in kurzer Zeit erfassen kannst.
  • Rede mit anderen: Wenn du in der Lage bist, den Stoff einer anderen Person zu erklären, hast du ihn verinnerlicht. Nutze Tools wie künstliche Intelligenz (z. B. ChatGPT oder Gemini) und erkläre ihr die Schwerpunkte deiner Lerninhalte. Die KI kann dir sagen, ob du Inhalte vergessen oder ob du alles gut verständlich erläutert hast. Natürlich kannst du auch deine Freund:innen und Familienmitglieder zum Mitlernen einbinden.

Verzichte auf Alkohol und ausschweifende Partys

Studi-Partys sind legendär und gehören zur Studienzeit dazu. Während der Prüfungsphase ist es sinnvoll, deine Party-Aktivitäten zurückzuschrauben und dich stattdessen aufs Lernen zu fokussieren. Versuche abends zeitig ins Bett zu gehen, sodass du jede Nacht genug Schlaf bekommst.

Das hält dich fit und trägt dazu bei, dass du auch am Tag vor der ersten Prüfung erholsam schlafen kannst. Ein unruhiger Schlafrhythmus hat oft zur Folge, dass du stundenlang wach liegst und dann übernächtigt in der Klausur sitzt.

Alkohol solltest du während der Lernphase aus deinem Alltag verbannen. Er bringt dir nicht nur am „Tag danach“ einen dicken Kater mit, sondern beeinträchtigt deine Konzentrationsfähigkeit. Wenn deine Klausurenphase zu Ende ist, kannst du das dann mit einer großen Party mit deinen Mitstudierenden feiern.

Jetzt wird es ernst: So überstehst du den Tag deiner Prüfung!

Die Anspannung erreicht ihren Höhepunkt, denn der Prüfungstag ist da. Keine Sorge, mit der richtigen Vorbereitung und einer guten Nacht vorher, wirst du souverän durch die Prüfung kommen. Wir haben auch hier noch einige wertvolle Strategien, die dir eine Hilfe sind.

  • Starte mit einem Frühstück: Gehe nie mit leerem Magen in die Prüfung, denn dein Gehirn benötigt Energie. Vermeide Zucker und setze lieber auf Vollkornbrot, Proteine und Obst. Diese Snacks sind leicht verdaulich und liefern dir eine wertvolle Grundlage.
  • Pünktlichkeit nimmt dir den Stress: Plane deine Anreise zur Prüfung so, dass du früh genug da bist. Es kann immer zu unerwarteten Situationen im Verkehr kommen und das setzt dich unter Druck. Packe alle nötigen Materialien wie Stifte, Ausweisdokumente und Taschenrechner griffbereit in deine Tasche.
  • Denke positiv: Nervosität ist normal, sie darf aber nicht überhandnehmen. Denke nicht zu sehr an die Prüfungssituation, sondern stelle dir das „Danach“ vor. Du wirst es in einigen Stunden überstanden haben und dann fällt all der Druck von dir ab.
  • Letzter Check: Gehe kurz vor der Prüfung noch mal deine Zusammenfassungen und Notizen durch. Wiederhole die wichtigsten Punkte und konzentriere dich auf Themen, die dir Schwierigkeiten machen. Mache dich aber nicht verrückt, sondern schaue dir deine Unterlagen an und sag dir, dass du dich richtig gut vorbereitet hast, statt dir panisch noch etwas Angst anzueignen.

Wenn du schließlich in der schriftlichen Prüfung sitzt, lies dir die Aufgaben sorgfältig durch und teile dir deine Zeit ein. Fange mit den Dingen an, die dir leicht fallen. Dadurch gewinnst du Selbstvertrauen und meisterst auch die schwierigen Fragen. Bevor du deine Unterlagen abgibst, lies noch einmal drüber.

Wie du mit Panik vor der Prüfung umgehst

Nervosität und Anspannung vor der Prüfung sind gänzlich normale Gefühle. Gehörst du allerdings zu den Paniker:innen, solltest du dich noch umfassender vorbereiten. Sprich mit Lehrenden, ob sie Ansprechpartner:innen für echte Panik kennen. An der Hochschule Fresenius steht dir auch die psychosoziale Beratung zur Verfügung.

Nutze auch die Möglichkeit von Hilfsmitteln wie autogenem Training, Meditation oder sogar Therapien, um deiner Angst, Frau oder Herr zu werden.

Viele Studierende können sich selbst entlasten, indem sie ihre Schwächen klar benennen. Sprich mit deinen Lehrenden, wenn du in einem bestimmten Bereich große Schwierigkeiten hast. Je mehr Hürden du rechtzeitig vor der Prüfungsphase ausräumst, desto angenehmer wird die Zeit für dich.

Mit unseren Tipps schaffst du es durch die Prüfungszeit!

Prüfungen gehören zum Studium dazu und es wurde noch kein Studiengang erfunden, der darauf verzichtet. Wie du bei der Prüfung abschneidest und wie es dir in den Wochen zuvor geht, hängt von dir selbst ab.

Versuche so früh wie möglich herauszufinden, was du brauchst, welche Lernmethoden dir helfen und wie viel Ruhe du zwischendrin brauchst. Gut vorbereitet, bringst du die Prüfungszeit hinter dich und kannst dich nachher über deinen Erfolg freuen.