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Fachabi, Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife – welche Unterschiede gibt es?

15.07.2024

Finn Richter

Zwei Studenten blicken über den Stadthorizont von einem Dach aus.

Interessierst du dich für ein Studium, um deinen beruflichen Werdegang zu optimieren, hast du eine riesige Auswahl zur Verfügung. Allerdings berechtigt dich nicht jeder Schulabschluss zur Aufnahme eines Studiums.

Die Hochschulreife ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für deine akademische Ausbildung, aber auch hier gibt es verschiedene Varianten. Praktischerweise kannst du bei uns an der Hochschule Fresenius sogar ganz ohne Abitur studieren.

Wir stellen dir die verschiedenen Zugangsmöglichkeiten vor und erklären den Unterschied zwischen Fachabitur, Fachhochschulreife und fachgebundener Hochschulreife.

Die allgemeine Hochschulreife ist die Zugangskarte für alle Studiengänge

Der Klassiker ist das normale Abitur (auch: allgemeine Hochschulreife). Du erhältst diesen Abschluss, nachdem du die Oberstufe am Gymnasium erfolgreich abgeschlossen hast.

Je nach Bundesland legst du am Ende der 12. oder 13. Klasse deine Abiturprüfung ab. Sie besteht aus mündlichen und schriftlichen Prüfungen in mehreren Fächern. Das Ergebnis deiner Prüfungen zusammen mit den Noten aus der Qualifikationsphase ergeben deine Abiturnote.

Besonderheit: Es gibt Studiengänge, bei denen ein Numerus Clausus (NC, Notendurchschnitt) vorausgesetzt ist. Ist deine Abschlussnote schlechter, kann dir der Zugang zum Studium verwehrt werden. Eine Alternative ist das Studium ohne NC, das beispielsweise an der Hochschule Fresenius möglich ist.

An einer Berufsoberschule (BOS) hast du die Möglichkeit, dein Abitur nach abgeschlossener Berufsausbildung und mit mehreren Jahren Berufserfahrung zu erlangen. Hier hast du noch einmal Unterricht in den allgemeinbildenden und berufsbezogenen Fächern (11. und 12. Klasse). Nach der 12. Klasse kannst du bereits die fachgebundene Hochschulreife erwerben. Besuchst du die 13. Klasse, kannst du die Abiturprüfung an der BOS durchführen und das Abitur erlangen.

Die fachgebundene Hochschulreife für bestimmte Studiengänge

Mit der fachgebundenen Hochschulreife beschränkt sich die Hochschulzugangsberechtigung auf bestimmte Studiengänge. Du erwirbst diesen Abschluss nach dem Unterricht an einer Fachakademie, einer Berufsoberschule oder an der Berufsfachschule. Die Lernphase beträgt zwei Jahre.

Achtung: Die fachgebundene Hochschulreife ist nicht mit der Fachhochschulreife zu verwechseln, auf das wir später noch zu sprechen kommen.

Schon während deiner Schulzeit spezialisierst du dich auf einen thematischen Schwerpunkt. Zu den klassischen Fachrichtungen gehören:

  • Sozialwesen
  • Technik
  • Wirtschaft

Du hast mit dem Abschluss grundsätzlich Zugang zu Studiengängen dieser Fachrichtung, es gibt je nach Hochschule aber einige Unterschiede. Informiere dich direkt bei unserer Studienberatung, welche Studiengänge dir offenstehen und welche Wege du einschlagen kannst.

Wusstest du das? Anders als beim klassischen Abitur musst du bei der fachgebundenen Hochschulreife nur eine Fremdsprache erlernen. Entscheidest du dich später für eine weitere Abschlussprüfung (zweite Fremdsprache), wird dir die allgemeine Hochschulreife nachträglich zuerkannt.

Die fachgebundene Hochschulreife ist auch ohne vorherigen Schulbesuch an einer Fachakademie, einem beruflichen Gymnasium oder einer Berufsoberschule möglich. Hierfür musst du im Rahmen der Begabtenprüfung unter Beweis stellen, dass du fachgebundene Kenntnisse besitzt.

Ein Fachabi bzw. Fachabitur ist ebenfalls ein Eintrittsticket an die Hochschule.

Das Fachabitur oder auch Fachhochschulreife

Mit dem „Fachabi“ sicherst du dir den Zugang zum Studium an der Fachhochschule. Auch hier gibt es beim Abschluss zwei Varianten – die allgemeine Fachhochschulreife und die fachgebundene Fachhochschulreife. Letztere beschränkt die Auswahl deiner möglichen Studiengänge, da du bereits den Fokus auf einen bestimmten Fachbereich gelegt hast. Mit der allgemeinen Fachhochschulreife kannst du jedes Studium an der Fachhochschule beginnen.

Tipp: Du hast mit der Fachhochschulreife die Möglichkeit, dein klassisches Abitur nachzumachen. Bis auf Baden-Württemberg bietet dir jedes deutsche Bundesland die Möglichkeit dazu, die Dauer liegt bei ca. einem Jahr. Dein Fachabi erwirbst du unter anderem an:

  • Berufsoberschulen und Berufskollegs
  • Privat- und Fernschulen
  • Abendgymnasien
  • Fachoberschulen
  • Volkshochschulen

Besuchst du die reguläre Schule, wird in vielen Bundesländern das Bestehen der 11. Klasse als schulischer Teil der Fachhochschulreife anerkannt. Mit einem einjährigen Berufspraktikum kannst du den berufsbezogenen Teil nachweisen und erhältst dann deinen Abschluss.

Gut zu wissen: In Sachsen und Bayern reicht die Fachhochschulreife (über die Oberstufe des Gymnasiums erworben) nicht aus, um an einer Fachhochschule zu studieren.

So bekommst du deine Fachhochschulreife ohne Schulbesuch

Ein Abschluss ohne Schule? Das ist tatsächlich möglich. Bist du in Besitz des mittleren Schulabschlusses oder hast eine abgeschlossene Berufsausbildung hinter dir, kannst du die Fachhochschulreife ganz ohne Besuch einer Abend- oder Fernschule erlangen.

Viele berufsbildende Schulen bieten die Abschlussprüfungen für Nichtschüler an. Du bereitest dich autark auf das Prüfungsverfahren vor und musst in verschiedenen Fächern eine mündliche und schriftliche Prüfung ablegen. Verpflichtend sind Deutsch, Mathematik, eine Pflichtfremdsprache und ein fachrichtungsbezogenes Fach. Darüber hinaus variiert es je nach Bundesland, ob noch weitere Pflichtfächer hinzukommen.

Deine Vorbereitung erfolgt autark. Du hast aber auch die Möglichkeit, an einem privaten Bildungsinstitut oder einer Fernschule einen Lehrgang zu besuchen. Hier hast du meist den Vorteil, dass du flexibel neben deinem Job lernen kannst.

Tipp: Checke das Angebot an der Hochschule Fresenius, denn hier kannst du deine Fachhochschulreife neben deiner Ausbildung erwerben.

Lohnt es sich, einen Abschluss nachzuholen?

Nach dem Abschluss der Realschule wolltest du ins Berufsleben starten. Du hast deine Ausbildung erfolgreich gemeistert, jetzt steht dir der Sinn nach „mehr“. Du möchtest deine Karriere optimieren und planst einen akademischen Abschluss. An dieser Stelle stellst du dir die Frage, ob es sich lohnt, eine Hochschulzugangsberechtigung in Form einer Fachhochschulreife, Fachabi oder fachgebundener Hochschulreife nachzuholen.

Die Möglichkeit dazu besteht auf dem zweiten Bildungsweg, hier kannst du in Vollzeit oder berufsbegleitend an Volkshochschulen, Abendschulen oder auch Fernschulen deinen Wunschschulabschluss nachholen. Die Dauer beträgt im Schnitt zwei bis drei Jahre, je nachdem, wofür du dich entscheidest. Danach steht dir der Weg an die Hochschule offen.

Dir dauern diese Möglichkeiten zu lange? Dann kommt der dritte Bildungsweg für dich infrage. Es ist in jedem deutschen Bundesland möglich, dein Bachelorstudium ohne Abitur oder einer entsprechenden Hochschulreife zu beginnen. Hier ist deine berufliche Vorbildung entscheidend. 

Hast du einen erfolgreichen Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf erlangt, ist das dein Ticket zum Studium. Je nach Hochschule kann es sein, dass du auf weitere Zulassungsvoraussetzungen stößt. Manchmal sind es Eignungsprüfungen, manchmal braucht es den Nachweis einer Fortbildung nach abgeschlossener Berufsausbildung.

Fazit zu den verschiedenen Schulabschlüssen und den Zugang zum Studium

Ein Bachelorstudium ist dein Start in eine akademische Karriere. Du hast bessere Zugänge zum Arbeitsmarkt, die Chance auf besser bezahlte Arbeitsplätze und eine geringere Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden. Was viele Studierende vor Aufnahme ihres Studiums nicht wissen ist, dass das Abitur heute keine zwingende Voraussetzung für ein Studium ist.

Studieren funktioniert auch mit Fachabitur, fachgebundener Hochschulreife und sogar ganz ohne Abi. Nutze die vielfältigen Möglichkeiten, die sich dir bieten, und erfülle dir den Traum vom Studium. Lerne die Hochschule Fresenius näher kennen, bei uns studierst du ohne Abitur und NC an neun verschiedenen Standorten in Deutschland.