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Maël berichtet von seinem Auslandssemester in Sydney

14.08.2024

Maël

Maël berichtet von seinem Auslandssemester in Sydney

Mein Name ist Maël und ich befinde mich seit 6 Monaten und 4 Tagen in Sydney, Australien. In etwas mehr als 2 Wochen geht mein Flug, mit dem ich vorerst Australien verlassen und damit eines der besten Kapitel meines Lebens abschließen werde.

Bevor ich nach Sydney aufgebrochen bin, hatte ich zahlreiche Sorgen darüber, ob mir das Auslandssemester Spaß machen würde, schließlich würde keiner meiner Kommilitonen oder Freunde mitkommen und jeden Menschen, den ich kenne, würde 10 Stunden und mehrere tausend Kilometer von mir getrennt sein.

Während die gesamte Organisation des Auslandssemesters reibungslos und ohne viel Aufwand für mich vonstattenging, konnte ich mich noch hinter den letzten Hausarbeiten des Semesters verstecken und jeglichen Gedanken an die nahende Abreise aufschieben – bis wenige Tage vor dem Flug.

Rückblickend waren diese Sorgen gänzlich unberechtigt und etwas mehr Voraussicht beim Packen beispielsweise wäre hilfreich gewesen, so hatte ich zwar leichte Sommerkleidung für die australische Hitze dabei, jedoch nicht darüber nachgedacht, dass ich auch den Winter erleben würde, der dem deutschen gar nicht zu unähnlich ist, nämlich kalt.

Während meiner ersten Tage in Sydney war ich etwas desorientiert, es war schon alles vorbereitet und ich wusste zu Beginn nicht recht, was ich tun sollte, insbesondere am ersten Tag. Nach 15 Stunden Flug, 10 Stunden Zeitverschiebung und einen Temperaturunterschied von knapp 30° waren meine Gedankengänge nicht mehr ganz nachzuvollziehen, so verstehe ich heute immer noch nicht wieso mein erster Einkauf aus 1 Kilo Tomaten, zwei Flaschen Shampoo und Käse (aber kein Brot o. Ä.) bestand.

Etwas ausführlichere Auseinandersetzung damit, wie die ersten Tage in Sydney aussehen würde, hätten mir sicherlich geholfen. Das Programm des Studentenwohnheims sowie die Events von ActivateUTS haben mir jedoch geholfen, Zugang zu Uni-, Studenten-Leben und der International Community an der UTS zu finden.

Die bunte Mischung von Studierenden aus aller Welt an der UTS und im Studentenwohnheim Yura Mudang, ist einer der größten Faktoren, weshalb das Semester so besonders für mich war. Mehrere 100 Studierende, die neue Freundschaften schließen wollen, Stadt und Land erkunden möchten sowie spannende Sichtweisen und Geschichten zu erzählen haben, tummelten sich bei den verschiedenen Events und organisierten sich in WhatsApp Gruppen, um für den ersten Monat jeden Tag etwas zu unternehmen.

Die Freunde, welche ich dort kennengelernt habe, sollten mich das gesamte Semester über begleiten und hoffentlich auch noch darüber hinaus. Nach einiger Zeit hatte sich die Dynamik dann etwas verändert, statt große Events geplant mit allen internationals, wurde mehr in den kleineren Freundesgruppen unternommen, die jedoch genauso divers und offenherzig waren, wie die gesamte Community.

So hatte ich die ersten Wochen Sydney häufig in einer Gruppe von deutschen Fresenius-Studierenden erkundet und wir uns auch häufig als Gruppe bei den größeren Events gefunden, bestand zu Beginn der mid-term Semesterferien meine Freundesgruppe aus Schweizern, Japanern, Koreanern, Italienern, Australiern und Deutschen. Wir hatten uns angewöhnt jeden Dienstagabend gemeinsam zu Abend zu essen und den anderen ein Gericht aus unserer Heimat zu kochen und gelegentlich sogar beizubringen, dieses dann selbst zuzubereiten.

Da meine Lehrveranstaltungen in Deutschland schon auf Englisch stattfanden, war das Studieren an der UTS für mich keine große Umstellung, nur die Notenzusammensetzung ist anders, statt zentralisierten Klausuren gab es für mich nur Abgaben und Projekte im Semesterverlauf. Die Vorlesungen waren hochgeladene Aufzeichnungen und die Tutorien mit Anwesenheitspflicht fanden nur einmal pro Woche statt, was ausreichend Zeit gab sowohl die Abgaben zu bearbeiten, als auch eine großzügige Freizeitplanung vorzunehmen.

Die meiste Zeit verbrachten meine Freunde und ich wohl in Manly, entweder am Manly-Beach zum Surfen, dem Manly Corso zum shoppen und essen oder dem nahegelegenen Shelly Beach, welcher eine der vielfältigsten Unterwasserlandschaften im Großraum Sydney zu bieten hat, als auch einen Aussichtspunkt von dem im Sommer Manly Beach und im Winter die wandernden Wale bewundert wurden. Zu Beginn des Semesters hatte ich an einem von UTS-Housing veranstalteten Spaziergang von Bondi-Beach zu Coogee-Beach teilgenommen, die zahlreichen südlicheren Strände, die auf dieser Strecke zu finden sind, waren auch später noch unsere Wahl für verschiedenste Aktivitäten.

Für mich persönliches Highlight neben Shelly-Beach, waren die Blue Mountains, welche man leicht mit der T4 Linie von Central Station erreichen kann und wo wir regelmäßig wandern waren. Vor allem im Sommer waren Canyon Walks wie der Grand-Canyon-Walk gestartet, von Evans Lookout wunderschön, mit Wasserlöchern und Höhlen, wo man sich schwimmend abkühlen konnte. Gefunden hatten wir die meistens Hikes mit der App Komoot.

Mit etwas geschickter Planung und einigem Glück, was das Datum von Feiertagen belangte, hatte ich genug Zeit sowohl mehrere Trips übers Wochenende nach Nelson Bay und Jervis Bay zu machen, als auch größere Urlaubsreisen, beispielsweise nach Neuseeland und Korea oder einen Roadtrip die Ostküste runter.

Auch wenn ich jedem genau diese Reisen nur empfehlen kann, waren einige andere beliebte Ziele meiner Kommilitonen und Freunde die Great-Ocean-Road, Melbourne, die West-Coast, Uluru, Bali oder Fidji. Billigfluglinien wie Jetstar bieten für Inlandsflüge oder Flüge nach Neuseeland sehr günstige Preise an, wenn man früh genug bucht und sowohl Mietwagen als auch insbesondere AirBnBs sind außerhalb der großen Städte sehr erschwinglich. Sollte man sich trotzdem noch etwas zu den Reisen dazuverdienen wollen, bietet das Career-Center der UTS Unterstützung dabei an, wie man an eine Werksstudentenstelle kommen kann und welche Visumsauflagen dabei beachtet werden müssen.

Alles in allem war das vergangene halbe Jahr eines der besten meines Lebens und ich bin überglücklich damals die Entscheidung dafür getroffen zu haben. Für mich hat es sich mehr als gelohnt!