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Wir nehmen uns gerne Zeit für dich und beantworten deine persönlichen Fragen rund um ein Studium bei der Hochschule Fresenius.
Wenn du noch nie von einem Abschluss namens Bachelor Professional gehört hast, bist du damit nicht alleine. Die Bezeichnung wurde erst 2020 eingeführt und wird seither für praxisnahe Berufsabschlüsse vergeben. Obwohl es sich im ersten Moment nach dem klassischen Bachelor of Arts anhört, gibt es Unterschiede. Wie du den „Bachelor Professional“ erreichst und was er bedeutet, erklären wir dir in diesem Beitrag.
Als 2020 das Berufsbildungsgesetz novelliert wurde, kamen die beiden Abschlüsse Bachelor und Master Professional erstmals zur Sprache. Du kennst vielleicht die Bezeichnung Berufsbachelor, sie ist geläufiger als Bachelor Professional. Vergeben wird der Titel nicht nach einem Studium, sondern nach einer durchgeführten Prüfung von der Industrie- und Handelskammer.
Der Bachelor Professional ist kein akademischer Titel, er ist dem Hochschul-Bachelor aber gleichgestellt in seiner Wertigkeit. Der Titel selbst ist nicht neu, er hieß bis 2020 nur anders. Meister:innen und Fachwirt:innen im Bereich Handwerk erhalten heute den Titel Bachelor Professional. Der neue Master Professional entspricht den Abschlüssen Berufspädagog:in oder geprüfte:r Betriebswirt:in.
Hast du einen Bachelor Professional erlangt, wirst du auf dem gleichen Qualifikationsniveau eingestuft wie mit einem Bachelor of Arts (B. A.) oder Bachelor of Science (B. Sc.). Alle Bachelor-Grade entsprechen dem Bildungsniveau der Stufe sechs des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR), die Master-Grade sind auf Stufe sieben zu finden. Bildungstechnisch ist der Bachelor Professional somit nicht weniger wert.
Falls du nun aber denkst, dass beide Bildungswege ebenfalls identisch sind, ist das ein Irrtum. Ein Bachelor Professional ist ein praktischer Abschluss, den du über den typischen Berufsbildungsweg erlangst. An der Hochschule bzw. Universität steht die Theorie im Vordergrund. Nur wenige Hochschulen agieren hier wie die Hochschule Fresenius und setzen auf praxisnahe Studiengänge. In den meisten Fällen ist ein Studium sehr theoretisch-wissenschaftlich aufgebaut.
Hast du einen wissenschaftlichen Bachelor oder Master in der Tasche, bestätigt dir das ein enormes Fachwissen in deinem Berufsbereich. Selbst wenn du an der Universität überwiegend theoretisch gelernt hast, kennst du auch die Fallpraxis. Der Unterschied zwischen Bachelor Professional und Bachelor of Arts oder Bachelor of Science ist, dass du bei einem akademischen Hochschulstudium niemals nur praktische Kenntnisse erarbeitest. Die sind im alltäglichen Berufsleben zwar wichtig, reichen für einen akademischen Bildungsgrad aber nicht aus.
Bei einem Hochschulstudium absolvierst du immer einen größeren Theorie-Teil als bei einer rein beruflichen Ausbildung. Fachwissen ist wichtig und macht dich praktisch fit für den Beruf. Lernst du wissenschaftlich im Rahmen eines Hochschulstudiums, eignest du dir Problemlösefähigkeiten an.
Im Studium eignest du dir Skills an, um Probleme wissenschaftlich zu erkennen und zu lösen. Dieser Weg fällt bei einer reinen Ausbildung mit Weiterbildung bis zum Bachelor Professional eher untergeordnet aus.
Nur ein akademischer Bachelor bestätigt dir, dass du …
Vereinfacht gesagt hast du mit einem akademischen Bachelor immer den Nachweis deiner wissenschaftlichen Fähigkeiten in der Hand.
| Faktor | Bachelor Professional | Akademischer Bachelor |
| Bildungsweg | Berufliche Fortbildung, IHK-Abschlussprüfung | Studium (6 bis 8 Semester), theorielastiges Lernen |
| Qualifikation | Berufliche Qualifikation | Akademischer Grad |
| Anerkennung | Nationale Anerkennung | Internationale Anerkennung |
| Zielgruppe | Fachkräfte im Beruf, berufstätige Menschen mit Weiterbildungswunsch | Schulabgänger:innen, Hochschulabsolvent:innen, alle Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung |
| Schwerpunkt | Berufspraxis, Anwendung | Theoretische Ausbildung, wissenschaftliches Lernen |
| Inhalte | Praxisprojekte, Workshops, berufsspezifische Tests | Seminare, Laborarbeiten, Theorieprüfungen, Vorlesungen, Praxissemester möglich |

Um den Titel Bachelor Professional zu erhalten, ist eine anerkannte berufliche Fortbildung mit Prüfung bei der IHK erforderlich. Zu den Qualifikationsvoraussetzungen gehören:
Der genaue Ablauf kann, je nach Fachrichtung, variieren. Die bestandene IHK-Prüfung ist allerdings immer Voraussetzung für die Zuteilung des Titels Bachelor Professional.
Gut zu wissen: Dir wird der Titel laut IHK nicht rückwirkend zuerkannt. Wenn du deinen Abschluss bereits vor 2020 absolviert hast, bist du nicht automatisch Bachelor Professional.
Bei der Prüfung selbst handelt es sich um eine praxisorientierte und berufsspezifische Prüfung, die bundeseinheitlich geregelt ist. Nur wenn du bestehst, bekommst du dein Fortbildungszeugnis und darfst den Titel Bachelor Professional rechtlich tragen. Er wird dann auch in alle Meister:innen-Zeugnisse für dich eingetragen.
Mit dem Bachelor Professional wertest du deinen beruflichen Abschluss auf. Der Titel soll dir mehr Anerkennung für deine beruflichen Fortbildungen zollen, indem er auf das Niveau eines akademischen Bachelors angehoben wurde (DQR 6). Du hast mit dem Bachelor Professional also die Möglichkeit, deine Karriere voranzutreiben, um bessere Verdienste und Positionen zu erlangen.
Da der Abschluss stark praxisorientiert ist und dir direkt anwendbare Kompetenzen vermittelt, ist er vor allem für Fachkräfte interessant, die sich beruflich weiterentwickeln möchten, ohne noch ein theorielastiges Hochschulstudium zu absolvieren.
Hast du den Abschluss in der Tasche, warten bessere Karriereaussichten auf dich. Du kannst in leitende Positionen aufsteigen und dich dann oft über ein besseres Gehalt freuen. Da der Titel rechtlich geschützt ist, kann er durch Dritte nicht missbraucht werden: Hast du den Abschluss Bachelor Professional erworben, weist er deine Qualifikation nach.
Trotz der offiziellen Gleichwertigkeit entspricht der Bachelor Professional keinem Hochschulabschluss und hat vor allem international nicht den gleichen Stellenwert. Er berechtigt dich nicht automatisch für wissenschaftliche Tätigkeiten und ist auch nicht als Hochschulzugang zu einem Masterstudium geeignet.
Ein Risiko ist die Verwechslungsgefahr mit dem akademischen Bachelortitel, insbesondere im internationalen Setting. Anders als der klassische Bachelor nach dem Hochschulbesuch ist der Bachelor Professional im Ausland nur wenig anerkannt. Innerhalb Europas haben die meisten Arbeitgeber:innen mitbekommen, dass es in Deutschland einen neuen Titel gibt. Möchtest du hingegen in den USA oder einem anderen Land außerhalb von Europa arbeiten, hat der Titel nicht die gleiche Bedeutung wie hier.
Als Studienzugang taugt der Bachelor Professional nur in wenigen Situationen. Du kannst nach deiner Ausbildung und Weiterbildung unabhängig vom Titel an vielen privaten Hochschulen wie der Hochschule Fresenius studieren, hast aber nicht automatisch die Qualifikation für ein Masterstudium. Mit dem Bachelor Professional bekommst du lediglich an einigen Hochschulen die Chance, ein Bachelorstudium ohne Abitur zu absolvieren.
Durch seine geringe Bekanntheit ist der Bachelor Professional noch unterrepräsentiert. Hast du diesen Abschluss erreicht, ist er für dich trotzdem wertvoll, denn er weist deine Qualifikation auf Hochschulniveau nach. Du belegst mit diesem Titel, dass du eine hohe Praxisnähe in deiner Ausbildung erreicht hast und im Berufsleben weißt, was du tust.
Wenn du den klassischen Weg zur akademischen Qualifikation suchst, solltest du die Unterschiede und Grenzen des Bachelor Professional aber berücksichtigen. Es ist kein akademischer Titel.
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