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Die Zeit bis zum Abitur hat sich damals an der Schule wie Kaugummi gezogen. Du hattest diesen unbändigen Drang, die Schule zu beenden und einen Beruf zu erlernen. Jetzt sind einige Jahre vergangen und du bereust die Entscheidung, zu früh von der Schule gegangen zu sein. Die gute Nachricht ist, dass in Deutschland nahezu jeder die Möglichkeit hat, seinen Schulabschluss und damit auch das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen.
Mit der allgemeinen Hochschulreife sicherst du dir den Zugang zu einer akademischen Ausbildung. Wir verraten dir, wie du dein Abitur nachholen kannst, wie lange das dauert und was du dafür können musst. Vergiss dabei aber nicht, dass auch ein Studium ohne Abitur unter bestimmten Bedingungen möglich ist.
Obwohl es zwischen einzelnen Bundesländern Unterschiede gibt, musst du ein paar generelle Voraussetzungen erfüllen, um das Abitur nachholen zu können. Dazu gehören:
Grundsätzlich hast du die Möglichkeit, dein Abi in Vollzeit oder Teilzeit nachzuholen. Entscheidest du dich für den Vollzeit-Schulbesuch, brauchst du finanzielle Rücklagen. Ein Weiterbildungskredit kann hilfreich sein, damit du Mietkosten, Verpflegung und andere Ausgaben decken kannst.
Am Berufskolleg bereitest du dich wie früher in der Schule auf dein Abitur vor. Der Unterricht startet in der Regel um 08:00 Uhr am Morgen und endet zur Mittagszeit. An vielen Kollegs hast du häufig Nachmittagsunterricht. Aufgrund der zeitlichen Besonderheiten ist ein Vollzeitberuf neben dem Berufskolleg nicht möglich. Du hast aber die Chance, nachmittags in Teilzeit zu arbeiten oder dir einen Minijob zu suchen.
Du bist voll berufstätig, möchtest aber trotzdem dein Abitur nachholen? An einer Abendschule beginnt der Unterricht erst nach 17:00 Uhr und dauert oft bis 20:00 oder 21:00 Uhr an. Zu dieser Zeit hast du in den meisten Berufen bereits Feierabend und kannst dich aufs Lernen konzentrieren.
Die Abendschule erfordert deine volle Konzentration und kann parallel zu einer Vollzeit-Berufstätigkeit ziemlich anstrengend sein. Gelernt wird in Präsenz vor Ort, in den meisten großen Städten gibt es mehrere Abendgymnasien, die Unterricht für Erwachsene anbieten. Nachdem du das nötige Wissen erlangt hast, legst du die Abiturprüfungen ab.Tipp: Du hast die Möglichkeit, für die letzten drei Semester an der Abendschule elternunabhängiges BAföG zu beantragen. Das gibt dir die Chance, deinen Weg zum Abi zumindest teilweise zu finanzieren. Da öffentliche Abendgymnasien in der Regel kostenfrei sind und du berufstätig bleibst, ist diese Option eine der günstigsten.
Mit Fernunterricht sicherst du dir volle Flexibilität und lernst selbstständig von zu Hause aus. Du bereitest dich auf die sogenannte Externenprüfung oder auch Prüfung für Nichtschüler vor. Diese legst du überwiegend gemeinsam mit Abiturient:innen staatlicher Schulen vor dem Prüfungsausschuss ab.
Der Zeitaufwand liegt zwischen zwei und vier Jahren, der Ablauf kann von Anbieter zu Anbieter variieren. Dein Lerntempo spielt eine entscheidende Rolle für den Ablauf, denn je früher du „prüfungsbereit“ bist, desto eher sicherst du dir dein Abitur.
Tipp: Es gibt Fernschulen, die dir Kurse für besonders schnelles Lernen anbieten. Hier hast du die Möglichkeit, dich innerhalb eines Jahres auf die Abiturprüfungen vorzubereiten. Das funktioniert natürlich nur, wenn du genug Zeit zum Lernen hast. Du erhältst von deiner Fernschule die nötigen Unterlagen und kannst dich optimal auf die Prüfung vorbereiten.
Für diesen Weg brauchst du nicht nur Disziplin, sondern auch eine gehörige Portion Mut. Du hast in Deutschland die Möglichkeit, dein Abitur ohne Schulbesuch nachzuholen. Hierfür legst du die Externenprüfung ab, auf die du dich eigenständig vorbereitest.
Du nutzt die Prüfungsordnung in deinem Bundesland und bereitest dich dann im Rahmen eines Selbststudiums vor. Deine Zeit teilst du dir frei an, du kannst dich einmal pro Jahr zu den Abiturprüfungen anmelden.
Diese Möglichkeit klingt toll, immerhin sparst du dir das Geld für Kurse und kannst lernen, wann du möchtest. In der Praxis ist ein Selbststudium allerdings heikel, es erfordert maximale Lernbereitschaft und Motivation. Du bekommst keine Lernmaterialien von der Fernschule oder der VHS zur Verfügung gestellt, musst diese dir selbst besorgen.
Hinzu kommt, dass dir ein fester Ansprechpartner fehlt und du dich auch noch selbstständig für die Prüfung anmelden musst. Nutze diesen Weg nur dann, wenn du ohnehin kurz vor dem Abitur gestanden hast, du keine Lernlücken aufweist und du faktisch direkt zur Prüfung gehen könntest. Ansonsten ist dieser Weg für die meisten Menschen zu schwierig, weil der Zugang zu passenden Lehrmaterialien fehlt.
Entscheidest du dich dafür, dein Abi nachzuholen, kommen Kosten auf dich zu. Zwar sind Abendgymnasien staatliche und öffentliche Einrichtungen ohne Kursgebühren, dennoch benötigst du Materialien und oft auch mehr Zeit. Reduzierst du die Arbeitszeit, hast du weniger Einkommen und benötigst finanzielle Unterstützung.
Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, die du in Anspruch nehmen kannst. Stipendien bei herausragenden Leistungen, Studienkredite und BAföG stehen dir nicht nur an der Hochschule zur Verfügung, sondern auch bei der Vorbereitung auf die Abiturprüfung. Bist du in einem Angestelltenverhältnis, kann dein Arbeitgeber einen Teil deiner Weiterbildung finanzieren.
Lange Zeit galt die Allgemeine Hochschulreife als einzige Zugangsmöglichkeit zu einer akademischen Ausbildung. Dieser Irrglaube hält sich bis heute in vielen Köpfen. Möchtest du dein Abitur nachholen, um anschließend an einer Hochschule zu studieren? Dann gibt es gute Nachrichten für dich: Ein Studium ist heute auch ohne Abitur möglich!
Ob mittlere Reife, Fortbildungsabschluss oder Abschluss einer Fachschule, das Abitur ist heute nicht mehr die einzige Zugangsmöglichkeit zu deinem Studium.
Unser Tipp: Spare Zeit und Geld, indem du dich direkt für dein Studium entscheidest und den Weg über das Abitur auslässt. Dein zukünftiger Arbeitgeber fragt bei einem erfolgreich bestandenen Bachelorabschluss sicher nicht mehr nach deinem Abiturzeugnis.
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