Studium im Gepäck

Das Start-up Studium im Gepäck macht das möglich, wovon viele träumen – Reisen und Studieren miteinander verbinden

Luisa Schmid und Lukas Rissing glauben daran, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg finden sollte. Durch das Reisen parallel zum Studium erkundet man die Welt, seine berufliche Zukunft und sich selbst.

WER SEID IHR UND WAS MACHT IHR?

Lukas: Junge Menschen sind oft mit dem Problem konfrontiert, sich zwischen „Karriere machen“ oder „Freiheit und Leidenschaft genießen“ entscheiden zu müssen. Wir vereinfachen diese Entscheidung – durch die Idee des reisebegleitenden Studiums. Durch ein präsenzloses Fernstudium an einer renommierten deutschen Hochschule kann das gesamte Studium auf Reise verbracht werden. Neben dem Studium, der Reise und auch der Option, Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln, steht vor allem die persönliche Weiterentwicklung der Studierenden im Mittelpunkt unseres neuen Bildungskonzeptes. Mit Studium im Gepäck wollen wir jungen Menschen ermöglichen, das Studium auf Weltreise in ihre eigenen Hände zu legen. Hierfür entwickeln wir den ersten Global Campus (Plattform) an dem unsere Global Students gemeinsam reisen, studieren und über sich hinauswachsen können. Die Plattform ermöglicht Interessierten das reisebegleitende Studium kennenzulernen, präsenzlose Studiengänge zu finden und sich umfassend vorzubereiten. Unser Global Campus bietet die Möglichkeit, sich mit reisenden Kommilitonen zu vernetzen, zusammen non-curricular weiterzuentwickeln und – ganz wichtig – auch auf globale Infrastruktur zuzugreifen, die das reisebegleitende Studium vereinfacht und Orientierung bietet. Hiermit ist ein Netzwerk an Unterkünften, Co-Working Spaces, Bildungseinrichtungen und Organisationen gemeint, das einen weltweiten Campus abbilden soll. Damit wollen wir ein hybrides Ökosystem für das reisebegleitende Studium schaffen, das ein echtes Campusgefühl vermittelt – weltweit und zu jeder Zeit.

WIE SEID IHR AUF DIE IDEE GEKOMMEN?

Luisa: Wir waren beide nach dem Bachelor für knapp zwei Jahre berufstätig. Wir haben uns dann immer öfter die Frage gestellt: Wie geht’s jetzt weiter? Masterstudium beginnen, im Job bleiben oder der Leidenschaft des Reisens nachgehen? Irgendwann hat es dann bei mir Klick gemacht: Gibt es eigentlich die Möglichkeit, ein Fernstudium komplett online zu absolvieren – ohne eine einzige Präsenzveranstaltung? So könnten wir das Reisen mit dem Masterstudium verbinden. Und die Antwort war: Ja, gibt es! Im Sommer 2019 ging es für uns dann per One-Way-Ticket mit dem Fernstudium nach Bangkok. Unterwegs fiel uns dann relativ schnell auf, dass unser Konzept nicht nur umsetzbar ist, sondern auch, wie stark man dadurch über sich hinauswächst. Anfang 2020 blickten wir auf das erste Semester auf Weltreise zurück und beschlossen, dass wir die Erfahrungen, Erlebnisse und eigene Weiterentwicklung durch die Reise unbedingt auch anderen jungen Menschen ermöglichen wollen. Die Grundidee für Studium im Gepäck war also geboren.
Lukas: Und genau der letzte Punkt, den Luisa eben angesprochen hat, genießt bei uns eine besondere Beachtung. Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass in der Uni primär fachspezifisches Wissen vermittelt wird und oftmals die Soft Skills etwas zu kurz kommen.

WAS SIND EURE BESONDERHEITEN/USP?

Luisa: Als junger Mensch verspürt man oft eine Art gesellschaftlichen Druck, Karriere zu machen und erfolgreich zu sein – zumindest war das für mich so. Ich hatte eine Menge Ambitionen, aber gleichzeitig auch Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer. Man bekommt irgendwie das falsche Bild vermittelt, dass man sich Freiheit erarbeiten muss. Aber so muss es nicht sein: Wir zeigen mit Studium im Gepäck, dass Freiheit und Erfolg sich nicht gegenseitig ausschließen.
Lukas: Genau. Und diese Kombination aus Reise und Studium treibt vor allem die persönliche Weiterentwicklung an, die bei klassischer Bildung doch meist etwas zu kurz kommt. Diesen Effekt werden wir durch unsere Plattform verstärken. Unter anderem werden wir eine Art „Educational Netflix“ zum angesprochenen Thema für unsere Studierenden auf Weltreise aufbauen. In unserer Community haben die reisenden Studierenden dann auch selbst die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen und erlerntes Wissen zu dieser Thematik mit dem Netzwerk zu teilen – ganz nach dem Motto: Learn, Earn, Return.

WICHTIGER ALS DIE IDEE AN SICH SIND JA BEKANNTLICH DIE KÖPFE HINTER DEM GANZEN. STELLT EUCH DOCH MAL KURZ VOR

Luisa: Wir sind beide Fernstudierende und 26 Jahre alt. Lukas studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Fresenius und ich Wirtschaftspsychologie – beide im Master. Aktuell arbeiten wir an unserem Studium und unserem Start-up aus Sri Lanka.
Lukas: Wir haben beide eine Leidenschaft zum Reisen entwickelt und für das Thema persönliche Weiterentwicklung. Durch Luisas Idee und das daraus entstandene Projekt, sehen wir es fast schon als unsere Pflicht, genau diese Erfahrung anderen Menschen zu ermöglichen und diesen neuen Bildungsweg zu verbreiten.

WELCHEN HERAUSFORDERUNGEN STEHT IHR MOMENTAN GEGENÜBER?

Luisa: Die größte Herausforderung für uns in Zukunft wird einerseits die Umsetzung der Plattform sein und andererseits dieses Studienkonzept zu verbreiten und „gesellschaftsfähig“ zu machen.

WIE FINANZIERT IHR EUCH?

Luisa: Starten können wir ohne eine große Finanzierungssumme, da wir den späteren reisenden Studierenden durch unser digitales Onboarding-Paket eine Art Anleitung für ihr Studium auf Weltreise zur Verfügung stellen können. Also kostengünstig und gut skalierbar. Für den Ausbau unserer Plattform zum Globalen Campus werden wir dann auf externe Geldgeber zurückgreifen müssen.
Lukas: Aktuell bezahlen wir also alles aus eigener Tasche, wollen uns aber beispielsweise in der kommenden Zeit auf das EXIST-Gründerstipendium bewerben, um damit Unterstützung für die Startphase zu sichern.

WIE SEID IHR AUF DEN ACCELERATOR DES PIONEER LABS AUFMERKSAM GEWORDEN?

Luisa: Ehrlich gesagt war das eine ganz spontane Eingebung. Wir sind in den sozialen Medien darauf aufmerksam geworden und waren dabei besonders begeistert vom Mentoring, welches man durch Aufnahme in den Accelerator bekommt, und haben dann auf einer Dachterrasse in Mexiko unseren Pitch gedreht.

HABT IHR SCHON EINMAL DARAN GEDACHT AUFZUGEBEN?

Lukas: Nein.
Luisa: Bislang warten wir noch auf einen großen Tiefpunkt, den wir bisher aber noch nicht erlebt haben. Aber selbst, wenn wir mal an diesen Tiefpunkt kommen, wird unsere intrinsische Motivation zur Umsetzung dieses Projektes es nicht zulassen, dass wir das Handtuch werfen.

HABT IHR IRGENDWELCHE VORBILDER ODER GRÜNDER, DIE IHR GERNE MAL TREFFEN MÖCHTET?

Luisa: Mir fällt jetzt keine explizite Person ein. Bei uns ist es so, dass wir während unserer Reise oft sehr spannende Gespräche mit coolen Leuten haben und dadurch Inspiration bekommen – aber eine Person, zu der wir „aufsehen“, haben wir nicht.

WAS MÖCHTET IHR GRÜNDUNGSINTERESSIERTEN STUDIERENDEN MIT AUF DEN WEG GEBEN?

Luisa: Ich denke die Reihenfolge bei einer Gründung ist wichtig – sucht bei euch selbst, welches Thema euch wirklich wichtig ist und überlegt euch dann, wie andere Menschen davon profitieren können. Der innere Antrieb ist hierbei der goldene Schlüssel.
Lukas: Das trägt dann dazu bei, dass du auch wirklich dranbleibst. Wenn du jetzt das nächste Dropshipping startest, denkst du eventuell früher daran aufzugeben, als wenn du intrinsisch motiviert bist – dadurch, dass du dein Herzensthema umsetzt.

WIR DANKEN EUCH FÜR DAS INTERESSANTE GESPRÄCH.

Wer sich auch für den Company Builder der Hochschule Fresenius und AMD interessiert, findet unter www.hs-fresenius.de/pioneerlab weitere Infos bzw. per Mail unter pioneerlab@hs-fresenius.de.