Apps und Matching Tools wie Tinder, Parship und Co. haben die Partnersuche revolutioniert und machen es Singles vermeintlich so einfach wie nie, einen passenden Lebenspartner zu finden. Trotzdem bleibt bei jeder Partnersuche auch Dating-Frust nicht aus, wenn die Harmonie nicht stimmt. Dass diese stimmt, hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab – auch von den Persönlichkeitseigenschaften der (potenziellen) Partner, wie uns Leandra Stöhr verrät. Im Zuge ihrer Abschlussarbeit im Studiengang der Angewandten Psychologie (B.Sc.) an der Hochschule Fresenius in Düsseldorf hat sie verschiedene Verhaltensweisen in Partnerschaften in den Blick genommen.
Warum haben Sie dazu entschieden, sich in Ihrer Abschlussarbeit mit diesem Thema zu befassen?
Viele Menschen erleben es als schwierig, einen Partner zu finden, der ihren Vorstellungen und Wünschen entspricht. Mich interessierte, ob es an unserer häufig als schnelllebig und oberflächlich wahrgenommenen Gesellschaft oder doch an der Person liegt. Denn bisherige Studien weisen darauf hin, dass viele verschiedene Verhaltensarten in der Liebe bestehen, ein sogenannter Liebesstil, dessen Präferenz sich im Laufe des Lebens verändern kann. Durch die Aufklärung über verschiedene Liebesstile und die damit verbundenen Persönlichkeitseigenschaften könnte mehr Verständnis in Beziehungen geschaffen werden, so meine Vermutung.
Um welche Persönlichkeitseigenschaften handelte es sich hierbei im Speziellen?
Für meine Untersuchung habe ich die Persönlichkeitseigenschaften der sogenannten Dunklen Triade in den Blick genommen – Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie. Es handelt sich dabei um offensive, aber nicht pathologische Eigenschaften, die einige Überschneidungen aufweisen: In unterschiedlichem Maße beinhalten alle drei einen sozial böswilligen Charakter mit Verhaltenstendenzen zur Selbstdarstellung, emotionaler Kälte, Duplizität und Aggressivität. Sie gehen zudem mit einer schlechten Beziehungsqualität und der Wahrscheinlichkeit der Untreue einher.