Wenn der Homo Oeconomicus investiert

Wenn der Homo Oeconomicus investiert

studymag

Die klassische Investitionsrechnung kennt keine Unsicherheit. Unterstellt wird ein rational handelnder Investor, der als Homo Oeconomicus über alle entscheidungsrelevanten Informationen verfügt und diese adäquat in den Entscheidungsprozess einfließen lassen kann. Der Investor bewegt sich also in einem Umfeld sicherer Plandaten, die keine Abweichung zwischen Plan und Ist kennen. Das ist mit Sicherheit realitätsfern, dennoch liefert die statische und dynamische Investitionsrechnung in ihrer klassischen Ausprägung ein solides Fundament für betriebswirtschaftliche Entscheidungen und bildet die Basis für Entscheidungen in einer von Unsicherheit gekennzeichneten Realität.

Eine Investition geht zumeist mit einer langfristigen Bindung von Kapital in einen Vermögensgegenstand einher und bindet i.d.R. ein hohes Volumen an finanziellen Mitteln. Eine Investitionsentscheidung, die darüber befindet, ob eine Investition mit Blickwinkel auf die Zielsetzung des Entscheidungsträgers durchgeführt wird oder nicht (Einzelentscheidung) oder welches Investitionsobjekt bei verschiedenen Handlungsalternativen gewählt wird (Auswahlentscheidung), weist in der Praxis oft eine hohe Komplexität auf und geht mit vielen Interdependenzen zu anderen Teilbereichen des Unternehmens einher. Darüber hinaus sind Investitionen zumeist nicht reversibel und wenn sie dann doch rückgängig gemacht werden, ist dies in aller Regel mit hohen Kosten verbunden. Investoren tun also gut daran, die Investitionsentscheidung gut vorzubereiten und auf Grundlage verlässlicher Entscheidungskriterien zu fällen. Dabei sind bei der Investitionsplanung sowohl Rentabilitäts- (Verzinsung des eingesetzten Kapitals), Sicherheits- (Risikoaspekte einer Investition) und Liquiditätsziele (Sicherung der aktuellen und zukünftigen Zahlungsfähigkeit des Unternehmens) zu beachten. Die klassische Investitionsrechnung liefert einen breiten Instrumentenkoffer, der eine Bewertung von Investitionsalternativen im Hinblick auf das Zielsystem ermöglicht. Nach einem kurzen Einführungskapitel, in dem wichtige Begriffe, Ziele und Investitionsarten erörtert werden, machen Sie sich mit den klassischen Verfahren der Investitionsrechnung vertraut. Sie lernen, wie auf Grundlage der statischen Investitionsrechnung Einzel- und Auswahlentscheidungen getroffen werden. Diese Verfahren sind vergleichsweise einfach strukturiert, da sie lediglich eine Durchschnittsperiode betrachten, die für alle anderen Perioden repräsentativ ist. Dem Faktor Zeit wird keine nennenswerte Bedeutung beigemessen. Zudem werden keine Interdependenzen zwischen den Investitionsobjekten berücksichtigt. Dabei basiert die Investitionsentscheidung auf den Erfolgsgrößen „Kosten“ und „Leistungen“. Die Verfahren sind aufgrund ihrer einfachen Handhabung in der Praxis weit verbreitet, basieren aber auf realitätsfernen Annahmen. Vor allem die zeitliche Verschiebung von Kosten und Leistungen findet keine Berücksichtigung. Die Fokussierung auf eine Durchschnittsperiode hat zudem zum Nachteil, dass Investitionsobjekte mit unterschiedlicher Nutzungsdauer und unterschiedlichem Kapitaleinsatz nicht miteinander vergleichbar sind. Hier schafft die dynamische Investitionsrechnung Abhilfe. Sie bildet das Investitionsprojekt über die gesamte Laufzeit ab und verzichtet dabei auf eine Periodisierung von Rechengrößen. Zur Untersuchung der Vorteilhaftigkeit eines Investitionsprojektes findet der Zeitwert des Geldes und damit der zeitliche Anfall von Aus- und Einzahlungen Berücksichtigung. Sie liefert damit deutlich exaktere Ergebnisse als die statische Investitionsrechnung, allerdings fußt diese zumeist auf der sehr realitätsfernen Annahme des vollkommenen Kapitalmarktes, so dass unterstellt wird, dass nur ein einheitlicher Zinssatz existiert und somit Soll- und Habenzins identisch sind. Auch wenn diese Annahme wenig mit der Realität gemein hat, ermöglicht diese Prämisse aber den Vergleich von Investitionsalternativen mit unterschiedlicher Laufzeit und unterschiedlichem Kapitaleinsatz. Hier liegt der entscheidende Vorteil dieser Investitionsrechnung. Vorgestellt werden in diesem studymag die Kapitalwert- und Endwertmethode, die Methode des internen Zinsfußes sowie die Annuitätenmethode.

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