Pflegemanagement 1

Pflegebedürftigen Menschen fachlich professionell, mit ausreichend Zeit und menschlicher Wärme zu helfen, war und ist für viele in der Pflegewirtschaft Tätige die Kernmotivation ihrer persönlichen Berufswahl. Das ist sehr gut so und in den meisten anderen Branchen bei weitem nicht so ausgeprägt. Doch für den Pflegeerfolg sind nicht allein pflegefachliches Wissen und Kompetenz entscheidend, sondern in hohem Maße auch Managementfähigkeiten und grundlegendes betriebswirtschaftliches Know-how. Dieser studymag soll Heimleiter und alle Nachwuchsführungskräfte mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Arbeit und betriebswirtschaftlichen Herangehensweisen sowie insbesondere mit den Grundlagen des Prozessmanagements sowie den zentralen Kernprozessen in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen vertraut machen. Es soll Ihnen ausreichend Basiswissen vermitteln, um für den Betrieb wirtschaftlich sowie prozessual sinnvoll handeln zu können und dazu beitragen, dass Bewohner und Patienten noch besser als heute versorgt werden und Mitarbeitende zufriedener sind.

Die Inhalte und Anforderungen an das Pflegemanagement in der stationären und ambulanten Pflege unterscheiden sich dabei deutlich von denen des Krankenhausmanagements. Dabei ist der Begriff „Prozess“ im Sinne von Arbeitsprozess für die Pflege mittlerweile längst kein Fremdwort mehr. Nicht zuletzt durch das Qualitätsmanagement haben viele in der Pflege Beschäftigte zumindest ein Basisverständnis davon, was Prozesse sind und was es bedeutet, prozessorientiert zu arbeiten. In diesem studymag wird nachfolgend zunächst eine Einführung zum Prozessmanagement gegeben und auf dieser Basis die Pflegeprozesse im Überblick vorgestellt. In den Folgekapiteln werden dann die einzelnen Kernprozesse der Pflege näher beschrieben. Die Planung und Steuerung der Kernprozesse in der Pflege in den Bereichen Aufnahme und Kostenzusage, Pflegeversorgung und Beschwerdemanagement sind die Kernaufgaben des Pflegemanagements. Behandelt werden dabei auch Prozess-Kennzahlen, die erforderlich sind, um die Kernprozesse effektiv steuern zu können. Denn Prozesse sind nur dann aktiv steuerbar, wenn die Ergebnisse klar messbar sind.