Die Grenzen der Unbeschränktheit
In unruhigen Zeiten kommt häufig der Wunsch auf, jemand möge für Ruhe sorgen. Ideenhistorisch gesehen wurde viel Hoffnung in souveräne Fürsten gesteckt, die unbeschränkt herrschen und auf diese Weise Konflikte lösen können. Dies hatte Auswirkungen auf die unmittelbaren Befehlsempfänger (?Verwaltung und ?Militär) und ihre Ausbildung. Doch trotz aller Bemühungen konnte die volle Souveränität nie ganz erreicht werden – seit dem 20. Jahrhundert ist deutlich geworden, dass sie ein unrealistischer Traum ist.
Es gab schon immer konkurrierende Ansprüche auf die ?Macht innerhalb von Gemeinwesen und Staaten. In manchen Zeiten wurden sie so feindschaftlich und unversöhnlich, dass es zu Kriegen und Bürgerkriegen kam. Dies wurde im ?Mittelalter in Europa vor allem dann deutlich, wenn die weltliche und die geistliche ?Macht darum rangen, wer das letzte Wort hat. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Souveränitätstheorien entwickelt, die die Auseinandersetzungen dadurch beenden wollten, dass sie einer der streitenden Parteien die vollumfassende Befehlsgewalt in allen Dingen exklusiv zuschrieben. In Kapitel 1des studymags stelle ich Ihnen daher die Theorien ?Jean ?Bodins und ?Thomas ?Hobbes’ vor.
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