Die Bestimmung des Kulturcodes

Die Personalauswahl im internationalen Kontext ist ein hochkomplexer Vorgang. Die Komplexität wird hauptsächlich durch zwei Faktoren bestimmt: Auf der einen Seite spielt der Einfluss der Landeskulturen der am Auswahlprozess beteiligten Personen eine immense Rolle. Werte und Normen einer Kultur prägen die Vorstellungen und Erwartungen der Menschen an eine berufliche Tätigkeit. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Kulturen sind häufig so zahlreich, dass sie, bei fehlenden landesspezifischen Kenntnissen, den Erfolg einer Personaleinstellung maßgeblich behindern können. Auf der anderen Seite sind die Sprachkenntnisse der Prozessbeteiligten ein Indikator für mögliche Nachteile im Auswahlprozess.

Dieses studymag stellt die Komplexität der internationalen Personalauswahl in den Mittelpunkt der Betrachtung. In Kapitel 1 wird diskutiert, wie die strategische Ausrichtung des Unternehmens und die davon abgeleitete Personalstrategie die Vorgehensweise in der interkulturellen Personalbeschaffung bestimmen. Darauf aufbauend werden in Kapitel 2 die landes- und unternehmenskulturellen Einflüsse auf die Rekrutierung von interkulturellen Mitarbeitenden gezeigt, wobei es insbesondere um den Cultural Fit des Bewerbenden zum Unternehmen geht, unter besonderer Berücksichtigung von spezifischen landeskulturellen Begebenheiten der Prozessbeteiligten. Bei der internationalen Personalauswahl stellt sich dabei insbesondere die Frage nach der Objektivität von interkulturellen eignungsdiagnostischen Verfahren, welche in Kapitel 3 näher beleuchtet wird. Kapitel 4 untersucht die sprachlich-kulturellen Einflüsse und die daraus möglicherweise entstehenden Nachteile auf die Urteilsfindung in der Personalauswahl. Abschließend werden in Kapitel 5 die jeweiligen eignungsdiagnostischen Verfahren auf deren Anwendbarkeit im Rahmen der interkulturellen Personalbeschaffung untersucht.