Angebot und Nachfrage

In dieser Lerneinheit wollen wir nun erstmals die volkswirtschaftliche Entwicklung nicht mehr mithilfe statistischen Datenmaterials, sondern anhand makroökonomischer Modellansätze beschreiben. Diese Art der Analyse ermöglicht es, Antworten auf volkswirtschaftliche Fragestellungen zu geben, die losgelöst von speziellen Situationen und Konstellationen gelten. In der Makroökonomik gibt es traditionell zwei grundlegende Schulen, die Klassik und den Keynesianismus. Beide existieren schon seit langer Zeit und auf ihrer Basis wurden einige weitere Erklärungsansätze entwickelt wie die Neoklassik oder die Neue Keynesianische Makroökonomik. All diese Schulen (man spricht auch von Lehren oder Theorien) versuchen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie gesamtwirtschaftliche ökonomische Phänomene modelltheoretisch zu erklären. Wir werden uns im Folgenden auf die beiden grundlegenden Erklärungsansätze – die Klassik und den Keynesianimus – konzentrieren.

In diesem studymag beschäftigen wir uns zunächst auf modelltheoretische Weise mit dem gesamtwirtschaftlichen Gütermarkt, genauer mit dem Angebot und der Nachfrage auf dem Gütermarkt. Wir werden den Gütermarkt in seiner makroökonomischen Interpretation kennenlernen. Man spricht hier zwar von dem Gütermarkt, tatsächlich ist aber eine Zusammenfassung aller Märkte einer Volkswirtschaft gemeint, auf denen Güter und Dienstleistungen gehandelt werden. Somit ist der makroökonomische Gütermarkt eindeutig von dem mikroökonomischen Gütermarkt bzw. den verschiedenen mikroökonomischen Gütermärkten zu unterscheiden, auf denen – fiktiv – jeweils nur ein spezielles Gut gehandelt wird.