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Mit dem Freemover-Programm kannst du ein Semester lang an einer Hochschule im Ausland studieren. Du entscheidest, wo es für dich hingehen soll! BWL-Studentin Hannah zog im Wintersemester 2019 von Köln nach Vancouver Island und berichtet dir in diesem Beitrag, was sie dabei erlebt hat.
Im Wintersemester 2019 habe ich als Freemover an der Vancouver Island University (VIU) studiert. Es war eine großartige Zeit, mein bisher schönstes Semester und ich freue mich, hier darüber berichten zu dürfen. Damit ihr so viel wie möglich mit meinem Bericht anfangen könnt, möchte ich euch auch darüber zu informieren, was im Vorhinein getan werden muss und worauf man achten sollte.
Ich wurde auf die VIU durch eine Informationsveranstaltung vom International Office an unserer Hochschule aufmerksam. Das International Office bietet bei Interesse Hilfe bei der Bewerbung an der VIU. Ich habe davon regen Gebrauch gemacht, denn zum einen sind die Anträge umfangreich und zum anderen war meine Ansprechpartnerin sehr hilfsbereit und erfahren, sodass ihre Unterstützung angenehm und zeitsparend zugleich war.
Um als Freemover an einer ausländischen Universität studieren zu können, muss man sich offiziell bewerben. Meine Bewerbung – für die ich einen bestandenen TOEFL-Test sowie einen Transcript of Records benötigte – lief über das International Office. Wenige Wochen nach der Bewerbung erhielt ich den „Letter of Offer“. Um den angebotenen Studienplatz zu erhalten, musste ich neben der Annahme des Angebots die Gebühren für das Auslandssemester überweisen. Nach der Überweisung erhielt ich dann den „Letter of Acceptance“, mit dem ich mich auf einen Platz im Studentenwohnheim bewerben und den offiziellen Antrag auf ein Auslandssemester an der Hochschule Fresenius stellen konnte.
Soweit lief also alles problemlos. Als ich dann aber keinen Platz im Wohnheim bekommen habe und diese Absage so spät kam, dass ich mich in ganz kurzer Zeit um eine Alternative bemühen musste, wurde mir doch etwas mulmig. Nanaimo ist kein großer Ort und das Angebot an Unterkünften überschaubar. Am Ende habe ich dann doch ein Zimmer bei einer sehr netten Familie gefunden, wo ich mich sofort wohl gefühlt habe.
Zurück zum Studium: Man kann das Auslandssemester als eine eigene bereichernde Erfahrung sehen und an der Auslandshochschule Kurse nach eigenem Interesse belegen. Ich hatte mich allerdings entschieden, Kurse passend zu meinen Schwerpunkten auszuwählen, um diese dann auch anerkannt zu bekommen. Dazu studierte ich die Kursinhalte der einzelnen Module, welche man über das International Office erhalten kann, und verglich sie mit unseren Modulinhalten. Die ausgewählten Module habe ich dann unserer Studiendekanin vorgelegt und genehmigen lassen. (Dieser Prozess hört sich simpel an, kann aber viel Zeit und Nerven in Anspruch nehmen). Nachdem ich dann die Zusage der Hochschule Fresenius und der VIU hatte, konnte ich mit meinen Vorbereitungen weitermachen.
Flüge waren schnell gebucht; das Hostel in Vancouver für die ersten Tage auch; die Unterkunftssuche in Nanaimo gestaltete sich zwar schwieriger war aber am Ende sehr erfolgreich. Nachdem nun alles geklappt hatte, konnte ich mich unbelastet auf die bevorstehende Zeit freuen.
Am 18. August flog ich von Frankfurt nach Vancouver, wo ich ein paar Tage verbracht habe. Am 23. August nahm ich dann die Fähre nach Vancouver Island, wo mich meine Vermieterin herzlich in Empfang nahm. Sie und ihr Mann waren so nett und hilfsbereit und ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich diese Adresse gerne weitergeben kann, falls jemand nach einer Unterkunft sucht.
Nach einer kurzen Eingewöhnung ging es am nächsten Tag schon an die Uni, um an den Welcome Days für die internationalen Studenten teilzunehmen. In diesen zwei Tagen stellte die Uni sich und ihr Angebot vor und die neuen internationalen Studenten konnten erste Kontakte knüpfen zu all denen, die in derselben Situation waren wie man selbst. Die Atmosphäre war sehr locker und herzlich und ich habe in diesen zwei Tagen jede Menge nette Menschen getroffen und erste Freundschaften geschlossen.
Nach diesen Tagen hatten wir noch mal ein paar Tage Ruhe, bevor das Semester offiziell begann. Diese haben wir genutzt, um die schöne Natur und die Stadt Nanaimo zu erkunden und um die vielen neuen Leute besser kennen zu lernen.
An der VIU hatte ich passend zu meinen Schwerpunkten vier Kurse gewählt, die ich alle erfolgreich abgeschlossen habe. Die ersten zwei Wochen waren für mich eine ziemliche Umgewöhnung. Alle Vorlesungen in einer Fremdsprache plus eine andere Art der Wissensvermittlung sind einfach gewöhnungsbedürftig. Nach dem ich mich zurechtgefunden hatte, gefiel mir das System allerdings sehr gut. Man hat z. B. oft Hausaufgaben und kleinere Leistungsnachweise zu erbringen, die in die Endnote mit einfließen. Dies variiert zwar von Kurs zu Kurs, aber die Dozenten erläutern die Anforderungen gleich in der ersten Stunde und damit ist alles sehr transparent.
Insgesamt wird an der Uni ein anderes Zeit- und Selbstmanagement von den Studenten verlangt. Dafür bietet die VIU den Studierenden einen entsprechenden Rahmen. Die Bibliothek ist z.B. sehr groß und bietet viele Computerplätze, an denen man rund um die Uhr (!) arbeiten kann. Außerdem gibt es zahlreiche Ruheräume, in denen produktives Arbeiten sehr gut möglich ist. Daneben gibt es ausreichende Gruppenarbeitsräume und für die gelegentliche Kaffeepause, ist eine Starbucks in der Bibliothek. Das hat so manchen Durchhänger erträglich gemacht.
Apropos Verpflegung: Neben dem Starbucks gibt es auch eine Mensa auf dem Campus, die die Studenten mit Essen und Snacks von morgens bis abends versorgt (aber checkt die Öffnungszeiten, wenn ihr am Wochenende an die Uni fahrt). Weitere Highlights, sind das kleine Fitnessstudio auf dem Campus, der Campus Bookstore (der euch mit allen Essentials versorgt)… und ein Subway (falls man doch mal Abwechslung zur Mensa braucht). Um das Studentenleben abzurunden, hat die VIU einen kleinen Pub auf dem Campus mit leckerem Essen und Billiardtisch.
Das letzte Highlight der VIU, sind die wunderschönen Ausflüge, die regelmäßig angeboten und mit den VIU eigenen Bussen unternommen werden. Die Gym bietet sportliche ambitionierte Ausflüge an (…die Plätze sind sehr schnell vergriffen), während die Ausflüge, die von Cultural Connections angeboten werden, vor allem dem multikulturellen Austausch zwischen den Studenten dienen.
Ich habe an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen, habe viel von der schönen Insel gesehen, habe die kanadische Kultur und Gastfreundschaft erlebt, hatte viele nette internationale Begegnungen und war und bin sehr dankbar, für diese wunderschöne bereichernde Zeit.
Ich hoffe, mein Bericht hat euch Lust auf ein Auslandssemester gemacht. Die VIU kann ich nur empfehlen und falls ihr weitere Fragen habt, dann meldet euch. Im Folgenden gibt es noch ein paar Bilder, damit ihr noch mehr Lust bekommt!
Eure Hannah
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