mit dem campervan an der west- küste in australien

Auslandssemester „Down under“: Tipps & Erfahrungen

Psychologie-Studentin Jennifer hat die vergangenen Monate im Integrierten Auslandssemester verbracht und an der University of Technology Sydney studiert. Für alle, die auch mit dem Gedanken spielen, hat sie im Beitrag ein paar wichtige Tipps und berichtet, was sie in Australien erlebt hat.

Warum ich Australien als Zielort für mein Integriertes Auslandssemester gewählt habe, war mir schon früh sehr klar. Ich war bereits nach dem Abitur dort und bin als ‚Backpacker‘ rumgereist; es hat mir schon damals wirklich super gefallen. Doch was mich drei Jahre später in Sydney erwartet hat, hat all meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar um Meilen übertroffen.

Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess für das Auslandssemester war überraschenderweise ziemlich einfach, jedoch muss man sich schon früh dafür entscheiden, schauen ob man den nötigen Notenschnitt hat und sich auch schon Gedanken darum machen, wie man den Aufenthalt gestalten möchte. Nachdem der Englischtest an der Hochschule selbst bestanden ist, kommt erstmal einiges Organisatorisches auf einen zu: Vom Visum beantragen über sich um eine Unterkunft kümmern bis zu eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Glücklicherweise steht einem das International Office der Hochschule Fresenius mit Rat und Tat bei der Seite.

Ist das erstmal erledigt, kann es richtig losgehen: Die Flüge werden gebucht, die Koffer gepackt und der Abschied von Freunden und Familie steht an.

Ankunft und Wohnheim

Ist man in Sydney angekommen, ist die Aufregung groß. Schnell habe ich mich jedoch mit anderen Hochschule-Fresenius-Studenten zusammengetan, wodurch die anfängliche Unsicherheit gemildert wurde. Ich habe mich, wie viele andere, dazu entschieden, im größten Studentenwohnheim der Universität ‚Yura Mudang‘ zu wohnen. Dort gibt es Zweier-, Sechser- oder auch Einzelzimmer. Insgesamt leben hier über 700 Studenten.

rooftop-ausblick vom studentenwohnheim in sydney

Rooftop-Ausblick vom Wohnheim

Im Nachhinein war es wirklich die beste Entscheidung, in einem Studentenwohnheim (und besonders in dem hier) zu bleiben. In der Einführungsphase gibt es jeden Tag vom Wohnheim aus Veranstaltungen und Partys, bei denen man viele neue Leute kennen lernt. Auch über das Semester hinweg gibt es jeden Tag Events, zu denen man gehen kann. Über das Wohnheim habe ich die meisten Freunde gefunden. Außerdem bekommt man eine kostenlose Gym-Mitgliedschaft, wenn man im Wohnheim wohnt.

University of Technology Sydney (UTS)

Vorlesung und Prüfungen: Wie es schon in einigen Erfahrungsberichten erwähnt wurde, was ich aber dennoch wichtig finde zu erwähnen, ist, dass das Studiensystem in Australien ganz anders ist als das in Deutschland. Zu jeder Vorlesung gibt es ein Tutorium, bei der Anwesenheitspflicht gilt. Fehlt man mehr als dreimal ohne ärztliches Attest, kann man die Abschlussprüfung nicht mitschreiben. In den Tutorien bekommt man Aufgaben, die man zu Hause bis zur nächsten Woche erledigen soll. Manchmal wird das überprüft, meistens aber nicht.

Zu jedem Fach schreibt man mindestens drei Hausarbeiten, entweder alleine oder in Gruppenarbeit. Zum Schluss gibt es in einigen Fächern noch eine Prüfung, die aus Multiple Choice oder offenen Fragen besteht.

Ich muss sagen, anfänglich fand ich das neue System in Kombination mit der Fremdsprache etwas überfordernd. Zudem stellen die Tutoren hohe Erwartungen an die Studierenden. Nach einigen Wochen hat man sich da jedoch reingefunden.

gebäude der university of technology sydney

Gebäude der UTS

Uni-Leben und Campus: Wie in Deutschland auch, gibt es freie Tage in der Woche, an denen man keine Uni hat. Diese Zeit kann man nutzen, um Tagesausflüge zu machen oder auch sich in den vielen Clubs an der UTS zu beteiligen.

Dadurch, dass die UTS sehr groß ist, gibt es fast endlose Möglichkeiten, sich am Uni-Leben zu beteiligen und neue Leute kennenzulernen. Beispielsweise gibt es jeden Donnerstag ein ‚Network Cafe‘, an dem sich alle internationalen Studierenden und Erstsemester beteiligen können; man bekommt einen kostenlosen Kaffee und setzt sich mit fremden Menschen zusammen, um sich zu unterhalten.

Was mir auch noch besonders gefallen hat, waren die ‚Bluebird‘ und ‚Night Owl‘ Stände. Wöchentlich gibt es hier kostenloses Frühstück und kostenlose Nudelsuppe für alle Studierende.

Der Campus an sich ist in Sydney verteilt. Jedoch waren alle meine Vorlesungen und Tutorien mit einem maximalen Fußweg von 7 Minuten entfernt. Ende August 2019 hat das neue Building Two der UTS geöffnet, und Ende November 2019 öffnete die neue Bibliothek. Es sind beides wirklich beeindruckende, moderne Gebäude mit vielen Lernmöglichkeiten für die Studierenden.

Reisen und Freizeit

In und um Sydney herum gibt es sehr viel zu sehen und zu machen: Sei es, sich am Strand in Bondi Beach zu sonnen, Surfen zu gehen oder in die Blue Mountains zu fahren. Es wird einem nie an Ideen und Möglichkeiten fehlen, Neues zu entdecken. Deswegen habe ich mich nach anfänglicher Überlegung dagegen entschieden, in Sydney neben der Uni zu arbeiten. Obwohl der Stundenlohn hier sehr hoch ist und man sich gut etwas dazu verdienen kann, war es mir wichtiger, die Stadt zu genießen und generell meine Zeit hier so gut wie es geht zu nutzen, um so viele neue Erfahrungen wie möglich zu machen. Über diese Entscheidung bin ich rückblickend auch sehr froh, denn neben Lernen, Ausflügen und neue Leute kennen lernen, bliebt mir ohnehin nicht viel Freiraum.

Nach der Hälfte des Semesters gibt es an der UTS eine einwöchige ‚Study Vacation‘, in der viele internationale Studierende die Möglichkeit nutzen, um Australien zu bereisen. Aber auch nach den Prüfungen, die bis Anfang November gehen, hat man noch genug Zeit, um in Australien oder auch außerhalb von Australien rumzureisen.

Ich rate euch abzuwarten, bis ihr hier seid, um die Reisen mit euren neuen Freunden zu planen. Ich habe die East Coast, sowie auch die West Coast und den Uluru gesehen und kann es nur wärmstens empfehlen. Plant eure Reisen jedoch nicht zu kurzfristig, weil es dann recht schnell sehr teuer werden kann.

rottnest island australien

Rottnest Island

mit dem campervan an der west- küste in australien

Mit dem Campervan an der West- Küste

Fazit

Meine Zeit in Sydney war, das kann ich jetzt mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, die beste Zeit meines Lebens. Auch wenn es zwischenzeitlich mal stressig wurde, den vielen Hausarbeiten, nachzukommen und es anfänglich auch schwieriger war, sich dem neuen Lernsystem anzupassen, bin ich sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.

Mein Englisch hat sich im schriftlichen immens verbessert und ich bin auch durch die vielen Präsentationen aus den Tutorien viel selbstbewusster geworden, Englisch zu sprechen.

Während meiner Zeit in Sydney habe ich viele Freunde gefunden, mit denen ich mit großer Sicherheit über mein ganzes Leben lang Kontakt haben werde.

Ich freue mich darüber, dass die Hochschule Fresenius mir diese Erfahrung ermöglicht hat und rate jedem, der kann: Tue es!