Virtual-Reality-Projekt für Geflüchtete startet Roadshow in NRW

Ab 11. Juni testet das An-Institut skip der Hochschule Fresenius in Köln die um weitere Szenarien ergänzte Virtual-Reality (VR)-Anwendung für Geflüchtete. Dafür reist das Team innerhalb von einem Monat in elf Städte in NRW. Vor Ort können Geflüchtete die Anwendung evaluieren.

Köln. Im vergangenen Jahr startete das skip-Institut das VR-Projekt für Geflüchtete. Ziel des Pilotprojektes war es, Geflüchteten mithilfe einer eigens programmierten VR-Anwendung den Zugang zum hiesigen Kultur- und Sprachraum zu erleichtern und langfristig eine bessere Integration zu ermöglichen. Mit neuen Technologien wie Virtual Reality können alltagstypische Situationen so real nachgestellt werden, dass die Geflüchteten in einem geschützten Umfeld ohne Druck ihre Ängste abbauen können. Im Rahmen des Pilotprojektes wurde zunächst eine Situation in einer Arztpraxis gezeigt. Anschließend wurde eine erste Befragung zur Eignung und Akzeptanz der Anwendung durchgeführt. Das Ergebnis: 96 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass sie durch den Einsatz von VR mehr erfahren und lernen. Die Initiative wurde von der Landesregierung NRWs gefördert und im April 2018 mit der Hochschulperle des Monats des Deutschen Stifterverbands ausgezeichnet.

Nun wurden weitere Situationen in der Apotheke, im Fußballverein und während einer Polizeikontrolle produziert. Auch die neuen Szenarien werden wissenschaftlich getestet: Dafür startet das skip-Team eine Roadshow in NRW. Ab 11. Juni präsentieren sie in elf Städten die VR-Anwendungen. Im Anschluss werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihren Eindrücken befragt. Begleitet wird die Erhebung unter anderem von zwei Studierenden des Studiengangs Angewandte Psychologie, die ihre Bachelorarbeit zu dem Thema verfassen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir so viele Städte in NRW für dieses Projekt gewinnen konnten. Das ist ein wichtiges Signal für die Bereitschaft, geflüchtete Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren“, erklärt Prof. Chris Wickenden, Vorstand des skip-Instituts und Studiendekan an der Hochschule Fresenius. „Mit unserer Roadshow erreichen wir wesentlich mehr Geflüchtete und können mit einer größeren Stichprobe auch validere Ergebnisse erzielen. Bis Herbst werden wir die Studie auswerten und dann voraussichtlich weitere Situationen in die Anwendung integrieren.“