DRITTER WISSENSCHAFTSTAG AN DER HOCHSCHULE FRESENIUS: ETHIK UND VERANTWORTUNG IN DER FORSCHUNG
Eine Illustration die mehrere Menschen beim Arbeiten und in der Kollaboration zeigt. In der Mitte eine leuchtende Glühbirne, die Ideenreichtum darstellen soll.

Zum dritten Mal veranstaltete die Hochschule Fresenius im November einen Wissenschaftstag. An zwei Tagen präsentierten Wissenschaftler:innen fachbereichsübergreifend ihre Forschungsaktivitäten. Am ersten Tag standen insgesamt fünf Vorträge auf dem Programm. In dreizehn Workshops und einer abschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Ethik und Verantwortung in der Forschung“ wurde am zweiten Tag über verschiedene Forschungsthemen diskutiert. Unter der Federführung von Prof. Dr. Thomas Knepper, Vizepräsident für Forschung und Forschungsförderung, Prof. Dr. habil. Peter J. Weber, Dekan und akademischer Geschäftsführer Fachbereich onlineplus, und Prof. Dr. Gudrun Glowalla, Forschungsdekanin im Fachbereich onlineplus, nahmen rund 100 Teilnehmer:innen an der virtuellen Veranstaltung teil. 

„Es ist das Anliegen aller Prodekan:innen für Forschung der Hochschule Fresenius und des Vizepräsidenten für Forschung der Hochschule Fresenius Heidelberg, angewandte Forschung voranzutreiben und den interdisziplinären Austausch zu fördern“, erklärt Prof. Dr. Gudrun Glowalla. Der Wissenschaftstag biete dafür die ideale Plattform und zeige darüber hinaus die große Bandbreite der Forschungsthemen der fünf Fachbereiche der Hochschule Fresenius: Wie können wir uns im Zeitalter der ständigen Erreichbarkeit erholen? Welche individuellen Verhaltensstrategien und welche organisationalen Rahmenbedingungen sind dafür notwendig? Welche Chancen und Risiken gehen mit der Digitalisierung der Bildung einher? Welche zukünftigen Formen der Zusammenarbeit von Mensch und KI sind vorstellbar? Welche psychologischen Fragestellungen lassen sich ableiten? Welchen Einfluss haben polare Stoffe auf die Qualität unseres Wassers? Ist nachhaltige Ökonomie ein Megatrend in den Wirtschaftswissenschaften? Wie lässt sich das Personalmanagement nachhaltig gestalten? Wie können wir dem Fachkräftemangel in der Gesundheitsbranche entgegenwirken? Welche ethische Verantwortung hat die Forschung?

Das sind einige Themenkomplexe, die aktuell und zukünftig unsere Gesellschaft bewegen und die schon heute Gegenstand von Forschung und Lehre an der Hochschule Fresenius sind. Abschließend diskutierten die Teilnehmer:innen über die Freiheit der Wissenschaft als ein wichtiger Grundpfeiler der Aufklärung und des technischen Fortschritts. Der Tenor: Auf der Suche nach Lösungen für die Probleme der Menschheit sei die Wissenschaft fraglos erfolgreich; jedoch müsse diese Freiheit hinterfragt werden, wenn Wissenschaft an ethisch-moralische Grenzen stößt oder sich negative Auswirkungen zeigen.

„Wissenschaft hat aktuell eine besondere Verantwortung. Daher lautet der Titel der abschließenden Diskussionsrunde Ethik und Verantwortung in der Forschung“, betont Prof. Dr. habil. Peter J. Weber in seinem Grußwort. Die derzeitige Situation offenbare auch ein Missverständnis von Nicht-Wissenschaftler:innen gegenüber der Wissenschaft. Die Freiheit von Forschung beinhalte, dass unterschiedliche Ergebnisse produziert werden, die in einem wissenschaftlichen Diskurs zu einer gemeinschaftlichen Haltung oder Erkenntnis transformiert werden. „Dies bedeutet auch, dass Modelle zum Klimawandel oder zur Verbreitung von COVID meist nur Perspektiven auf eine sehr komplexe Realität geben können“, so Weber weiter.

Zur weiteren und transparenten Forschungsförderung an der Hochschule Fresenius hat Prof. Dr. Thomas Knepper ein neues Research-Reward & Support System an der Hochschule eingeführt. „Dafür wurde der im Budget verankerte Forschungsfond für 2022 deutlich erhöht“, so Knepper. Mit diesem System könnten insbesondere interdisziplinäre Forschungsvorhaben gefördert und finanziert werden.