Kreativität nicht nur auf dem Teller: Die neue Mensa der Hochschule Fresenius ist fertiggestellt

Der letzte Pinselstrich ist gemacht, die letzten fehlenden Möbel sind geliefert: rund zwei Monate nach der Eröffnungsfeier der Hochschule Fresenius an ihrem neuen Campus in Wiesbaden war Anfang Mai auch die Mensa fertig. Auf 430 Quadratmetern stehen nun bis zu 120 Sitzplätze zur Verfügung. Betreiber der „kantiin“ ist ein Joint Venture aus „heimathafen“ und „Die Hofköche“. Die Mensa soll ein klarer Gegenentwurf zur Massenabfertigung mit Einheitssemestersauce sein.

Wiesbaden. Im Mittelpunkt des Konzeptes steht die Begegnung von Menschen: In der kantiin soll nicht nur gegessen werden, sie möchte ihre Besucher zum persönlichen Austausch, zum gemeinsamen Lernen und Arbeiten einladen. „An diesem Ort soll sich Kreativität frei entfalten können“, sagt Dominik Hofmann, einer der Geschäftsführer des heimathafens. „Wir haben hier wahrscheinlich die erste Mensa, die nicht nur satt machen soll, sondern auch hungrig. Hungrig auf neue Freundschaften, die Entwicklung frischer Ideen, hungrig auch auf die Gründung neuer Unternehmen.“

Damit dies gelingt, haben die Planer der Hochschul-Mensa ein Konzept mit unterschiedlichen Elementen umgesetzt. Mit dem „Raum im Raum“ ist innerhalb des Gebildes ein Rückzugsort geschaffen worden. Demgegenüber repräsentiert die „Arena“ die offene Debatte. Tische und Stühle lassen sich nach Wunsch anordnen und erlauben so große und kleine Gesprächsrunden. Durch die breite Glasfront hin zur nutzbaren Terrasse im Innenhof des Hochschul-Gebäudes ist der Raum hell. Holzmöbel in verschiedenen und dabei dezenten Farben schaffen Wohlfühlatmosphäre.

„Die Mensa soll sich zum Dreh- und Angelpunkt des Hochschullebens entwickeln“, sagt Ann-Kristin Lauber, Standortleiterin der Hochschule Fresenius in der hessischen Landeshauptstadt. „Wir freuen uns aber auch, wenn Gäste aus der ganzen Stadt zu uns kommen, die ‚kantiin‘ ist für jeden offen.“ Ein Angebot, das bereits genutzt wird, wie Lauber berichtet. Die Hochschule plant gemeinsam mit den Betreibern diverse Veranstaltungen. „Events haben die Kraft, Communities aufzubauen, Menschen reinzuholen. Wir glauben, dass hier bei uns eine Menge möglich ist“, so Abi von Schnurbein, heimathafen Co-Gründer und Projektleiter seitens des heimathafens.

Natürlich geht es aber auch ums Essen: Für jeden Geschmack soll etwas dabei sein: Mit moderner, angesagter Küche werden sowohl Fleischliebhaber als auch Vegetarier und Veganer auf ihre Kosten kommen. Aktuell gibt es täglich zwei Hauptgänge, eine Suppe, ein breites Angebot an Salaten und diverse Sandwiches. Und mit steigender Besucherzahl wird das Angebot noch erweitert. Die Betreiber der „kantiin“ setzen unter anderem auf saisonale Zutaten und einen hohen Frischegrad – egal, ob jemand zum Frühstück kommt, einen Snack für Zwischendurch braucht oder zum Mittagessen vorbeikommt. „Wir streben eine Kooperation mit lokalen und regionalen Lieferanten an, besonders in den Bereichen Obst und Gemüse sowie Fleisch, was schon einen Großteil des Angebots ausmacht“, schildert Abi von Schnurbein. „Wir bauen gerade eine Kooperation mit der Orangerie Aukamm, einer Wiesbadener Werkstatt für behinderte Menschen, auf. Dort soll für uns in Zukunft Gemüse im großen Stil angebaut werden. Und mit einem lokalen Startup reden wir über die Belieferung von frischen Gewürzen und Pilzen aus Hydroponik-Kulturen, die mit Nährstoffen aus einer Biogas-Anlage versorgt werden.“ Die Preise für das Essen variieren: Eine Mittagsmahlzeit kostet für Studierende zwischen 3,90 und 6,00 Euro. Zurzeit werden täglich circa 150 Essen ausgegeben, mit Beginn des nächsten Semesters erwarten Hochschule und Betreiber zwischen 250 und 300 Essensausgaben.