Antrittsvorlesung für International Business Management (IBM)

Antrittsvorlesungen an der International Business School

Das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat auf Antrag der Hochschule Fresenius, Fachbereich Wirtschaft & Medien, Dr. Stephan Huber im November 2020 und Dr. Dominik Brendel im Mai 2021 zu Professoren berufen. Pandemiebedingt wurden ihre öffentlichen Antrittsvorlesungen nun in Köln nachgeholt.

Prof. Dr. Brendel beschäftigte sich in seiner Antrittsvorlesung „Purpose, Strategy and Activism: Re-thinking the Normative Framework of the Firm“ mit dem Themenfeld normativer Strategien in Unternehmen. Basierend auf seinen originären Forschungsergebnissen zeigte er auf, wie sich der Purpose, also der Sinnvon For-Profit Unternehmen im Laufe der Zeit verändert und im Kontext gesellschaftlicher Themen entwickelt. Hierbei verwies er insbesondere darauf, dass der Purpose die gesellschaftliche Legitimation eines Unternehmens sein sollte und wie dieser neben Vision, Mission, Prinzipien und Unternehmenswerten im strategischen Management von Unternehmen eingesetzt wird, um Effektivität zu erreichen. „Im Rahmen der aktuellen, gesellschaftlichen Hinterfragung von marktwirtschaftlichen, kapitalistisch geprägten Systemen müssen Unternehmen diese „License to Operate“ gegebenenfalls anpassen und weiterentwickeln“, betont Prof. Dr. Brendel und ergänzt: „das reine Profitstreben wird im Rahmen einer Stakeholder-orientierten Ausrichtung von Organisationen nicht ausreichend sein und sollte um die Generierung von sozialen und ökologischen Mehrwehrten durch die Unternehmensaktivitäten selbst geprägt werden.“

What you export (and produce) matters“ lautete der Titel der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Stephan Huber. In der Vorlesung wurde die Frage behandelt, ob es für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes von Bedeutung ist, welche Güter ein Land exportiert. Veranschaulicht wurde dies am Beispiel von Kartoffelchips, deren wirtschaftliches Wachstumspotential im Vergleich zu Computerchips deutlich begrenzter ausfällt. „Die Antwort lautet also: ja“, erklärt Huber „die Produktion mancher Güter erzeugt industrieübergreifende Wachstumsimpulse, was eine wirtschaftspolitische Förderung von Industrien und sogenannter Schlüsseltechnologien rechtfertigt.“ Prof. Dr. Huber skizzierte“ hierzu drei seiner Forschungsprojekte, in denen er aufzeigte, dass die Exportstruktur die Qualität rechtsstaatlicher Institutionen beeinflussen kann, Direktinvestitionen in nachgelagerten Industrien besonders förderungswürdig erscheinen und die in der Literatur verwendeten Maßzahlen mit Vorsicht zu genießen seien.