Auslandspraktikum in den USA – Melina erklärt wie es geht
Skyline von New York City in den USA.

Melina Spitzer hat 2016 ein Praktikum in New York gemacht. Sie studiert Wirtschaftspsychologie am Standort Hamburg.

WO UND IN WELCHEM BEREICH HABEN SIE IHR PRAKTIKUM ABSOLVIERT UND IN WELCHEM ZEITRAUM?
WIE HABEN SIE DIE STELLE GEFUNDEN?  

Mein 1,5 monatiges Praktikum habe ich bei Bauer Xcel Media absolvieren dürfen, die digitale Medien Geschäftsstelle des großen Bauer Verlags. Weil ich nach der Universität noch ein wenig reisen wollte, habe ich den spät möglichsten Zeitraum für mein Praktikum gewählt. So konnte ich genau 30 Tage nach dem Ende der Vorlesung vom 22. Juli bis Anfang September 30 Stunden pro Woche in einem ziemlich coolen Gebäude direkt am Timesquare arbeiten!

Da ich bereits schon in Deutschland für den Bauer Verlag im Print-Bereich gearbeitet habe, konnte ich mich schon von Deutschland aus um einen Praktikumsplatz kümmern und den direkten Kontakt zu der Geschäftsstelle herstellen. Obwohl es in New York nicht üblich ist für nur einen Monat ein Praktikum zu finden, wurde ich glücklicherweise angenommen und im Team Product mit offenen Armen empfangen.

WAS WÜRDEN SIE IHREN KOMMILITONEN BEI DER SUCHE NACH EINEM PRAKTIKUMSPLATZ ALS TIPP MITGEBEN?

Auf jeden Fall nicht gleich den Kopf in den Sand stecken! Auch wenn ich ein Glückspilz war, heißt es nicht, dass meine Kommilitonen weniger Chancen am New Yorker Arbeitsmarkt hatten. Wenn man an dem Career Management Seminar teilnimmt (super interessant und hilfreich, würde ich auch Nicht-Praktikums-Suchenden empfehlen!), lernt man neben zahlreichen Verhaltenstipps auch, wie man eine amerikanische Bewerbung samt Anschreiben und Lebenslauf erstellt. Anschließend hilft das Berkeley College ungemein, einen Kontakt zu interessanten Unternehmen (z.B. New York Times!!!) herzustellen, die einen dann zu einem Interview einladen. Wie man sich dort benimmt, liegt natürlich an euch, aber das Seminar bereitet einen gut darauf vor, sodass eigentlich nichts mehr schief gehen sollte. Dennoch ist es nur von Vorteil, sich vorweg selbst Unternehmen und Stellenausschreibungen im Internet rauszusuchen. Einfach machen ist hier die Devise! 😉

WO UND WIE WOHNEN SIE? WAS SOLLTE BEI DER UNTERKUNFTSSUCHE BEACHTET WERDEN?

Ich habe über Airbnb eine WG in West Harlem (Upper Manhattan) gefunden. Leider bin ich sowohl von Airbnb als auch von der Gegend nicht begeistert. Airbnb nimmt eine unglaublich hohe Service-Gebühr und der Wechselkurs scheint mir auch immer wieder mehr als fraglich (es wird sogar Currency Charge erhoben), ich würde von daher empfehlen, sicherheitshalber nur die ersten ein, zwei Monate eine Unterkunft über diese Plattform zu mieten und den Vermieter vorher zu fragen, ob man danach den Vertrag ohne Airbnb verlängern kann. So sind beide Partien von der Servicegebühr befreit und durch einen eigenen schriftlich aufgesetzten(!) Vertrag abgesichert.

Außerdem gibt es zig Gruppen auf Facebook (Germans in New York, Apartment for rent usw.), in denen Leute WG-Zimmer oder ganze Wohnungen vermieten. Aber auch da sollte man aufpassen, dass es kein Fake ist (ich wurde mehrmals von fragwürdigen Profilen kontaktiert – Stalking Skills alla FBI sind daher von Vorteil ;-)).

Grundsätzlich gilt: Auf KEINEN FALL irgendwie schon vorher Geld an jemanden überweisen, der vorgibt, eine unglaublich tolle Wohnung vermieten zu wollen!!!

Zur Wohngegend ist zu erwähnen, dass Harlem, obwohl es ein aufstrebendes Viertel sein soll, doch noch sehr zu den verärmteren Stadtteilen zählt und sicherlich nicht vor Sauberkeit und Sicherheit glänzt. Wenn man also ein wenig sparen möchte (oder eher muss), sollte mann sich wenn möglich einen Platz in Brooklyn (z.B. Bushwick, Williamsburg) mit guter Verkehrslage suchen – die Fahrtdauer nach Midtwon unterscheidet sich tatsächlich kaum. Wer dagegen bereit ist, deutlich mehr zu zahlen, dem empfehle ich das West Village, Soho oder die Upper East Side!

DER/DIE/DAS BESTE

Restaurant: Für ein exklusives Dinner kann ich nur das TAO empfehlen und für ein weniger schickes Frühstück unbedingt zu IHOP gehen und sich mit den besten und wahrscheinlich ungesündesten Pancakes der Welt den Bauch vollschlagen!

Pub: Für unvergessliche Ausblicke bin ich immer gerne zum PHD Downtown oder zu 230 Fifth gegangen, die Aussicht ist im Getränkepreis inklusive.

Sightseeing: Freunde und Familie kamen nicht drum rum, zur Brooklyn Bridge, High Line, Staten Island Ferry und zum Rockefeller Center mitgeschleppt zu werden. Wenn man wirklich alles aus New York mitnehmen möchte, sollte man auch den Weg nach Harlem auf sich nehmen und unbedingt bei einem Gospel Gottesdienst (z.B. Bethel Gospel Assembly) und der Amateur Night Show im Apollo Theater vorbei schauen.

Trip (nach): Durch verlängerte Wochenenden habe ich tatsächlich einige Orte außerhalb New York‘s entdecken dürfen, genauere Infos könnt ihr gerne in dem dazugehörigen Blogeintrag finden. Meine absoluten Favoriten waren aber Boston, Key West und die Niagara Falls (Kanadische Seite). Aber mal ehrlich, es kommt eh nichts an New York City ran…

Mein Lieblingsplatz:
Der Bryant Park! Sich nach der Uni auf einen der grünen Stühle zu setzen und dem New Yorker Chaos zu entkommen, war die beste (und dringend nötige) Entspannungstherapie für mich! Im Sommer finden rund um die Uhr verschiedenste Events statt, besonders zu empfehlen sind die Open Air Kinos.

Meine beste Erfahrung:

Ich kann euch leider nicht DIE beste Erfahrung mitteilen, denn tatsächlich ist der gesamte Auslandsaufenthalt vorwiegend aus schönen und interessanten Momenten geprägt gewesen, sei es durch Menschen, die man kennen lernen durfte oder New Yorker Alltagssituationen, die man alleine meistern konnte. Aber sich mit einem Starbucks Caramel Macchiato in der Hand durch genervte Menschenmassen zu drängen, Taxis auszuweichen und Ratten in der Subway zu beobachten und sich dabei zu denken „VERDAMMT DU LEBST IN NEW YORK!!!“, verschafft mir immer wieder eine unglaubliche Gänsehaut.

Kontakt: Facebook, Melina Spitzer