Auslandssemester in New York? Anna erzählt von ihren Erfahrungen
Auf dem Bild sieht man die Skyline von New York.

Anna Habermann hat im Wintersemester 2016/17 am Integrierten Auslandssemester in New York teilgenommen. Sie studiert Tourismus und Eventmanagement am Standort Hamburg

BITTE ERZÄHLEN SIE UNS VON IHREM STUDIUM AN DER PARTNERHOCHSCHULE:

Die Vorlesungen fanden an zwei verschiedenen Hochschulen statt. Die Studiengangs-spezifischen Vorlesungen fanden am Berkeley College statt (4 Tage die Woche), der Academic Skills Kurs hingegen an der Pace University (2x wöchentlich). Der Academic Skills Kurs wiederum fand an zwei verschiedenen Standorten der Pace University statt. Einige von uns hatten am Hauptcampus (Pace Plaza, in Downtown Manhattan) ihre Vorlesungen, während andere im Midtown Center (5th Avenue) ihre Kurse hatten.

Die Dozenten waren allesamt freundlich und hilfsbereit. Sie fragten immer wieder nach, ob wir alles verstanden hätten, beantworteten bereitwillig jede Frage und versuchten (größtenteils) auf Umgangssprache zu verzichten. Selbst Kommilitonen mit Englisch-Schwächen konnten den Vorlesungen gut folgen, spätestens nach der zweiten Woche nimmt man den Sprachwechsel jedoch kaum noch wahr. Der Inhalt der Vorlesungen ist vom Schwierigkeitsgrad her vergleichbar mit den Vorlesungen in Deutschland. Aber natürlich gab es auch in NY Dozenten, die einen etwas lockereren Unterrichtsstil hatten und Dozenten, die etwas höhere Anforderungen hatten.

Der größte Unterschied zu Deutschland: Der Umfang der „Assignments“. Es verging kaum ein Tag, an dem wir keine Hausaufgaben aufgetragen bekommen haben. Die Aufgaben waren nicht übermäßig schwierig, dafür aber viel. Häufig mussten die Aufgaben dann bis zum Zeitpunkt der nächsten Vorlesung auf der Lernplattform der Hochschule hochgeladen werden.

Ein weiterer Unterschied im Vergleich zu Deutschland: Es gibt Midterm UND Final Exams. Die Klausuren an sich sind etwas einfacher gewesen als in Deutschland, dafür geht das amerikanische Hochschulsystem auch an dieser Stelle wieder über die Quantität der Prüfungsleistungen. Es gibt zwei Klausuren pro Vorlesung, eine zur Hälfte des Semesters und eine zum Ende hin. In manchen Modulen kamen dann noch Hausarbeiten und Tests hinzu. Alles in allem lässt es sich alles gut schaffen. Man sollte es jedoch vermeiden Aufgaben aufzuschieben, wenn man das Wochenende gerne frei hätte. Innerhalb meines Studiengangs sind wir jedoch alle mit überdurchschnittlich guten Noten aus diesem Semester gegangen.

WO HABEN SIE GEWOHNT:

Ich habe zusammen mit vier Kommilitoninnen aus Hamburg in Astoria, Queens gewohnt. Die Nachbarschaft war sehr ruhig und sicher. Von unserer Wohnung bis zur nächsten Metro Station hatten wir ca. 15 Minuten Gehweg, immer den Ditmars Boulevard entlang. Auf dem Boulevard gab es eine Vielzahl an kleinen Restaurants, Supermärkten, Boutiquen, Cafés usw. Selbst nachts konnten wir uns auf unserem Heimweg sicher fühlen. Die Wohnung war „klein aber fein“. Sie wurde vor kurzem neu renoviert und bot alles was wir brauchten: Eine Küche, ein Bad, ein Wohnzimmer und 3 Schlafzimmer. Bei 5 Personen in 3 Schlafzimmern mussten die Betten zwar geteilt werden, aber bei einer Aufenthaltsdauer von 3-4 Monaten ließ sich das gut aushalten.

TIPPS FÜR DIE UNTERKUNFTSSUCHE:

An dieser Stelle sei gesagt, dass man die einzelnen Stadtteile nicht pauschalisieren sollte und kann. Wir mussten in NY häufig feststellen, dass man in der einen Straße von Luxusappartements und teuren Karosserien umgeben war, während eine Straße weiter Menschen in Pappkartons leben. Viele Kommilitonen sind nach Brooklyn gezogen, weil es dort sicherer sei, doch letztendlich hatten wir es mit Astoria in Queens in vielen Fällen deutlich besser getroffen. Man sollte sich also über die genaue Straße und direkte Nachbarschaft der potenziellen Unterkunft informieren, bevor man sie auch tatsächlich bucht.

Außerdem: Schaut nach den ÖPNV zu eurer Unterkunft. Manhattan mag super vernetzt sein, aber in den äußeren Stadtteilen sind manche Gebiete sehr schlecht erschlossen. Vor allem Busse fahren unregelmäßig und nicht nach Fahrplan. Eine Metro Station in Fußweg-nähe ist essentiell wichtig.

Solltet ihr noch Mitbewohner für eine WG in NY suchen empfiehlt es sich zudem, sich über Facebook mit den anderen Standorten zu vernetzen. Da man ohnehin auch gemeinsam die Vorlesungen in NY besucht, hat man teilweise mehr Kontakt zu den Kommilitonen der anderen Standorte, als zu den Kommilitonen des eigenen Standortes.

DER/DIE/DAS BESTE…

Restaurant: The Burgery
Pub: The Ditty (Astoria)
Sightseeing: Chinatown bei Nacht
Trip (nach): Bear Mountain

MEINE BESTE ERFAHRUNG

In NY ist jeder wie er ist. Es laufen so viele sonderbare und skurrile Menschen durch diese Straßen, irgendwann hört man auf sich zu wundern und empfindet es als „normal“.

Kontakt: anna.habermann@outlook.de