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Dolmetschende werden als Fachleute für ihre jeweiligen Arbeitssprachen wahrgenommen. Aber reichen rein sprachliche Kenntnisse wirklich aus, um diesen Beruf erfolgreich auszuüben? Weitere wichtige Bausteine sind umfangreiches Wissen über die Kulturen, mit denen die Dolmetschenden tagtäglich umgehen, und ausgeprägte interkulturelle Kompetenz. Darüber hat Julia Cramer, Dozentin im Studiengang Gebärdensprachdolmetschen (M.A.), mit Interessenten während des Online Open Campus gesprochen.
Beim Dolmetschen geht es nicht nur darum, eine Sprache in eine andere zu übertragen, sondern auch, die Besonderheiten der unterschiedlichen Kulturen im Blick zu behalten und situationsangemessen zu dolmetschen.
Damit sind Dolmetschende immer Sprach- und Kulturmittelnde. Denn sie übertragen Inhalte in die jeweils andere Sprache und Kultur. Neben sprachlichem Know-how und Sachverstand aus dem Bereich, in dem sie dolmetschen, benötigen sie auch Fachwissen über die Kulturen, zwischen denen sie dolmetschen.
Eine noch größere Herausforderung für Gebärdensprachdolmetschende entsteht beim Dolmetschen für ausländische Gebärdensprachnutzende, da auch die Gebärdensprachen sich von Land zu Land unterscheiden. Damit kommt eine weitere Komponente ins Spiel. Meistens wird dann ein weiterer Dolmetschender zwischengeschaltet: ein tauber Dolmetschender, der beide Gebärdensprachen beherrscht.
In Deutschland haben die die Verbände der Gebärdensprachdolmetschenden schon lange eine Berufs- und Ehrenordnung verabschiedet. Dieser verpflichten sich alle Mitglieder des jeweiligen Verbandes. Denn Dolmetschen ist vor allem auch Vertrauenssache.
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