Erfolgreich studieren mit Lerngruppen – für mehr Effizienz in der Klausurenphase
15.08.2024
Julia Wagner
Allein durchs Studium? Das muss nicht sein. Gründest du mit deinen Mitstudierenden Lerngruppen, habt ihr gemeinsam zahlreiche Vorteile: Eine solche Gruppe ist nicht nur eine gute Idee, um den Lernstoff gemeinsam zu pauken. Du förderst damit ganz nebenbei die soziale Interaktion mit deinen Kommiliton:innen und lernst immer wieder neue Blickwinkel auf bestimmte Themen kennen.
Synergien, die in einer gut funktionierenden Lerngruppe entstehen, helfen dir dabei, effizienter zu lernen und dein Studium zu meistern. Wir verraten dir, wie du die optimale Lerngruppe aufbaust und wie du sie für deinen eigenen Studienerfolg nutzt.
So baust du eine gut funktionierende Lerngruppe auf
Lerngruppen fallen leider nicht vom Himmel und nicht jede Gruppe funktioniert. Ein solider Aufbau ist wichtig, damit ihr zusammen erfolgreich durchstarten könnt. Manchmal gilt das Motto: Weniger ist mehr, denn wenn die Lerngruppe zu voll wird, steht ihr euch gegenseitig im Weg.
Nutze unsere Tipps, um deine eigene Lerngruppe aufzubauen:
Suche nach den passenden Mitgliedern: Entscheide dich für Kommiliton:innen, die ähnliche Ziele haben, wie du und den gleichen Lernstil bevorzugen. Als gute Gruppengröße gilt eine Zahl zwischen drei und fünf Personen.
Setzt euch Ziele: Bevor ihr euch ans Lernen wagt, legt klare Ziele und Erwartungen für eure Lerngruppe fest. Was wollt ihr zusammen erreichen? Auf welche Themen legt ihr den Fokus?
Vereinbart regelmäßige Treffen: Legt feste Zeiten und Orte für eure Treffen fest. Es bringt nichts, wenn immer einer fehlt oder ihr wochenlang nicht zusammenfindet. Regelmäßigkeit ist für den Erfolg der Lerngruppe entscheidend.
Struktur schaffen: Planung ist das halbe Leben, daher solltet ihr den Ablauf der Treffen schon im Vorfeld festlegen. Welche Themen werden bearbeitet? Wer moderiert die Gruppe und wie geht ihr mit Störungen um? Mit einer guten Orga verhindert ihr Chaos und steigert die Produktivität.
Zusammenarbeit und Kommunikation in der Lerngruppe
Sind die Mitglieder gefunden, steht eurem ersten Treffen als Lerngruppe nichts mehr im Weg. Am Anfang kann es passieren, dass ihr über die Lehrenden quatscht, von Themen abschweift und nur Chaos produziert.
Um das zu verhindern ist es wichtig, dass ihr eure Organisation auch wirklich einhaltet. Baut Pausen ein, sodass ihr genug Zeit habt, miteinander zu quatschen.
Für den besten Erfolg haltet euch an folgende Regeln:
Setzt auf eine offene Kommunikation: Jedes Mitglied eurer Lerngruppe muss die Möglichkeit haben, die eigene Meinung zu äußern und Fragen zu stellen. Diese Offenheit unterstützt das Lernklima und die freie Entfaltung einzelner Personen.
Hört aktiv zu: Wenn jemand aus eurer Lerngruppe spricht, hören alle anderen zu. Ihr zeigt damit, dass ihr einander wertschätzt und gerne zusammenarbeitet. Oft haben einzelne Mitglieder Stärken, die ihr für die ganze Gruppe nutzen könnt.
Nutzt Feedback und nehmt es an: Plant nach jeder Sitzung ein paar Minuten ein, um euch konstruktives Feedback zu geben. Das ist keine Kritik, sondern eine vielversprechende Möglichkeit, Schwächen beim Lernen zu erkennen und Stärken gezielt zu fördern. Wichtig ist dabei, dass jedes Feedback konstruktiv ablaufen muss, nur so bleibt es harmonisch in der Gruppe.
Konflikte lösen: Zu Streitigkeiten kann es in der besten Lerngruppe kommen. Das ist kein Grund, alles hinzuwerfen. Sprecht Differenzen rechtzeitig an und sucht nach Lösungen, damit die Gruppenharmonie gewahrt bleibt.
Rollen und Verantwortlichkeiten in der Lerngruppe klären: Wer macht was?
Nun sitzt ihr da – eine Gruppe von ambitionierten Studierenden, die allesamt ihre Lernleistungen im Studium verbessern wollen. Am ersten Tag kann es ziemlich merkwürdig sein, wenn ihr plötzlich ganz ohne Tutor:innen lernen wollt.
Deswegen ist es sinnvoll, wenn ihr klare Rollen und Verantwortlichkeiten in der Lerngruppe definiert. Niemand ist dadurch „mehr“ oder „weniger“ wert, ihr wisst aber klar, wer wofür verantwortlich ist.
Hier die wichtigsten Rollen, die ihr vergeben solltet:
Moderator:in: Der Moderator oder die Moderatorin leitet das Treffen und sorgt für einen strukturierten Ablauf. Moderation bedeutet auch darauf zu achten, dass jedes Mitglied der Gruppe zu Wort kommt.
Protokollführer:in: Um später Zugriff auf eure bearbeiteten Themen zu haben, benötigt ihr eine:n Protokollführer:in. Diese Person schreibt alles mit, notiert Aufgaben und hält Deadlines fest. Am Ende werden diese Notizen in der Gruppe geteilt, sodass ihr alle den Überblick behaltet.
Zeitmanager:in: Diese Person achtet darauf, dass ihr alle eure Zeiten einhaltet und die Treffen effizient gestaltet werden. Wenn jemand dauerhaft zu spät kommt, wird der oder die Zeitmanager:in das Gespräch suchen, um Abhilfe zu schaffen.
Tipp: Idealerweise besteht eure Gruppe aus verschiedenen Themenspezialist:innen. So kann sich immer einer von euch auf ein bestimmtes Thema vorbereiten und den anderen weiterhelfen. Legt im Vorfeld fest, wer welches Thema aufbereitet, sodass alle etwas davon haben.
Die besten Tipps für erfolgreiche Lerngruppen-Treffen
Um eure Lerngruppen-Treffen produktiv und effektiv zu gestalten, ist gute Vorbereitung wichtig. Das gilt nicht nur für Moderator:innen, sondern für alle Teilnehmer:innen, die Teil der Lerngruppe sind.
Gebt per WhatsApp oder per E-Mail schon im Vorfeld die Themen durch, sodass jeder sich einlesen kann. Fallen Fragen an, bereitet sie vor und besprecht sie dann in der Gruppe.
Mit einem Ablaufplan sorgt ihr für Struktur. Schließt euch nach und vor jeder Sitzung kurz zusammen, um Ziele, Themen und Kritiken zu besprechen.
Wir haben noch einige ganz spezielle Tipps für Gründer:innen von Lerngruppen, die eure Effizienz fördern:
Sucht euch eine ruhige Location: Zum Lernen benötigt ihr Ruhe, möchtet aber trotzdem kommunizieren. Die Bib scheidet damit aus. Wenn es an eurem Campus Räume zum Lernen gibt, nutzt sie! Alternativ könnt ihr euch auch bei einem der Teammitglieder zu Hause treffen.
Nutzt visuelle Hilfen: Flipcharts, Whiteboards und digitale Tools sind eure besten Freunde, wenn ihr den Lernstoff visualisieren wollt. Dadurch lässt es sich leichter pauken und die ganze Sitzung wird interaktiv.
Verteilt eure Aufgaben: In der Lerngruppe ist es wichtig, dass nicht eine:r alles machen muss. Seid fair bei der Aufgabenverteilung. Wenn jemand aus persönlichen Gründen an einem bestimmten Tag nicht kann oder die Aufgaben nicht schafft, gebt sie an andere weiter, damit nichts liegen bleibt.
Macht zwischendurch eine Pause: Wenn ihr lange lernt, habt ihr euch die Pause redlich verdient. Stellt ein paar Snacks wie Nüsse und Müsliriegel bereit, verzichtet aber auf Alkohol. Zum Feiern ist nach dem erfolgreichen Lerntag immer noch Zeit.
Fazit: Du bist niemals allein – studiere noch effizienter mit der passenden Lerngruppe!
Mit der Lerngruppe hast du ein wertvolles Instrument an der Hand, um besser zu lernen und gleichzeitig nette Kontakte zu knüpfen. In jedem Studienfach gibt es Studierende, die bestimmte Themen sofort drauf haben und an anderer Stelle Probleme bekommen. Finden sich solche Studis nun in einer Lerngruppe zusammen, hilft der Austausch allen Beteiligten.
Übrigens: Wenn du nicht selbst eine Lerngruppe gründen möchtest, schau dich am Campus und am Schwarzen Brett oder in sozialen Medien um. Oft gibt es bereits bestehende Lerngruppen und wenn sie zu dir passen, kannst du als Nachrücker:in beitreten. Hab keine Scheu, denn Studierende sind untereinander fast immer hilfsbereit und neuen Mitgliedern wird der Eintritt in die Gruppe leicht gemacht.