new york blick auf brooklyn bridge

Integriertes Auslandssemester in New York: „Eine ereignisreiche und abenteuerliche Zeit“

Lena studiert Medien- und Kommunikationsmanagement in Hamburg und hat im Sommersemester 2019 ein Integriertes Auslandssemester in New York verbracht. Für dich hat sie ihre Erlebnisse und Tipps im Beitrag zusammengefasst.

Von April bis Juni dieses Jahres habe ich mein Integriertes Auslandssemester in New York absolviert und am Berkeley College den Schwerpunkt Marketing Management belegt.

Zunächst werde ich etwas von der Uni erzählen und wie sich diese zur Hochschule Fresenius in Deutschland unterscheidet. Der erste große Unterschied ist die Anwesenheitspflicht, die von den allermeisten Professoren überprüft wird und in die Bewertung mit einfließt. Zusätzlich ist der Unterricht sehr viel interaktiver als in Deutschland und mündliche Mitarbeit wird erwartet und ebenfalls bewertet. Dazu kommen viele Case Studies und Assignments, die wöchentlich abgegeben werden müssen, was dazu führt, dass das deutsche Modell von „Während-des-Semesters-nichts-machen-und-am-Ende-Bulimie-Lernen“ leider nicht funktioniert. Andererseits sind die Aufgaben trotz der Quantität und dem damit verbundenen Zeitaufwand sehr machbar und mit ein bisschen Fleiß sind gute Noten ein Leichtes.

Nun komme ich zum spannenderen Part meines Auslandssemesters – dem Leben außerhalb der Uni. Glücklicherweise habe ich von der Hochschule Fresenius ein Wohnstipendium erhalten und somit wurde mir eine Wohnung auf der Upper East Side zur Verfügung gestellt, die ich mit meiner Mitbewohnerin Pauline (auch an der Hochschule Fresenius in Köln) teilte.

Die Wohnung war recht gut gelegen und da das Subway-System in New York für amerikanische Verhältnisse überragend gut ist, war die Fortbewegung zu jeder Tages- und Nachtzeit problemlos möglich. Nachts würde ich allerdings eher Uber fahren empfehlen, ist recht günstig und um einiges angenehmer und komfortabler als die Subway.

Dadurch, dass ich und auch fast alle meine Freunde auf der Upper East Side gewohnt haben, habe ich mich auch in meiner Freizeit viel in der Gegend aufgehalten. Meine Freunde habe ich zum Glück direkt in der Einführungswoche kennengelernt und so verbrachten wir die drei Monate mehr oder weniger täglich als Fünfer-Gruppe (alle fünf Hochschule-Fresenius-Studenten aus Deutschland – außerhalb der Uni habe ich also durchschnittlich um die fünf Worte Englisch am Tag gesprochen).

Aufgrund dessen, dass in der ersten Woche alle auf Freunde-Suche sind, würde ich jedem empfehlen die Einführungswoche mitzunehmen, um ein paar Leute kennenzulernen und den Uni-Start zu erleichtern. Die Einführungswoche bestand aus einem Kennenlern-Brunch, Bowling, dem Besuch des World Trade Centers, dem Met und einem Einführungstag an beiden Unis (Pace und Berkeley). Zusätzlich waren wir abends viel in Bars unterwegs und haben auf eigene Faust die Stadt erkundet.

Das Erkunden der Stadt haben wir auch nach Unistart weiter fortgesetzt, waren viel unterwegs in Manhattan und Brooklyn (insbesondere Williamsburg) und haben uns nach einer Weile sehr gut zurechtgefunden in der Stadt.

Meine liebsten Viertel waren Soho, das East Village und Williamsburg. In Soho lohnt es sich durch die vielen Kunstgalerien (Peter Freeman, The Drawing Center, Soho Photo Gallery …) und die wunderschönen (und absolut überteuerten) Cafés und Shops zu schlendern. Ganz in der Nähe sind China Town und Little Italy, wo man lecker und günstig essen kann – eine Rarität in New York. Im East Village sind viele empfehlenswerte Vintage Shops (Cure Thrift Shop, L Train Vintage …), leckere Restaurants (vor allem auf Avenue A und B) und der East River Park, ein guter Ort um die Sonne zu genießen oder einen Spaziergang am River zu machen.

In Williamsburg findet jeden Samstag ein (total überfüllter, aber trotzdem sehenswerter) Foodmarket an der Waterfront statt. Am besten nimmt man den L Train bis Bedford Avenue und genießt die entspannte Atmosphäre, entweder auf dem Foodmarket oder in einer der vielen Bars, die hauptsächlich von Studenten und jungen Leuten okkupiert werden. Gute Bars findet man aber nicht nur in Williamsburg, unsere „Stammbar“, das „Stumble Inn“ war auf der Upper East Side und um den Washington Square Park sind viele weitere Bars, die wir gerade am Wochenende wegen der 14 Dollar Bier-Pitcher besucht haben.

Abgesehen von den vielen Bars und Clubs hat New York auch tagsüber einiges zu bieten. Das Met, das Moma, das 9/11 Museum, das Museum of the City of New York und das Guggenheim sind nur einige der vielen sehenswerten Museen der Stadt, welche ich jedem ans Herz legen kann.

new york blick auf brooklyn bridge
new york skyline

Zwei unserer Wochenenden haben wir zudem genutzt, um einen Kurztrip nach Washington und einen in die Hamptons zu machen. Besonders das Wochenende in den Hamptons war eine willkommene Auszeit vom Großstadtleben in New York und mit dem Mietwagen waren wir in null Komma nichts in der kleinen Beachtown.

Wie wahrscheinlich rauszuhören ist, war ich sehr viel unterwegs und hab die Stadt in ihren vielen Facetten kennenlernen dürfen. Ich hatte eine tolle Zeit, hab sehr viel erlebt und ganz viel Spaß gehabt. Zu einem großen Teil habe ich das den Menschen zu verdanken, die ich kennengerlernt und sehr schnell in mein Herz geschlossen hab.

Empfehlen würde ich den Aufenthalt in New York allen, die Lust auf eine ereignisreiche und abenteuerliche Zeit in einer super lebendigen und vielfältigen Stadt haben und kein Problem mit Lärm, wenig Schlaf und horrenden Preisen haben.

Wer hingegen ins Ausland geht, um sein Englisch zu verbessern oder charakterlich eher ein ruhiger Typ ist und nicht unbedingt auf der Suche nach Action und langen Nächten ist, dem würde ich eher von New York abraten, da die Stadt tatsächlich (fast) nie schläft und meine Zeit maßgeblich davon profitiert hat, dass ich so viel unterwegs war und bereit war meinen Schlafbedarf für eine Weile zurückzustellen.

Abschließend kann ich sagen, dass ich wahnsinnig dankbar bin, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen und vor allem persönlich sehr stark davon profitiert habe. Wie durch jeden Auslandsaufenthalt habe ich mich weiterentwickelt, bin aus meiner Komfortzone rausgetreten und habe meine persönlichen Grenzen verschoben. Es war eine tolle Zeit und New York wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben!