Auf dem Bild ist die Skyline von London zu sehen.

Neues Kennenlernen und über sich Hinauswachsen – Berufspraktisches Semester in London

Alicia Hartmann studiert den Bachelorstudiengang Angewandte Chemie für Analytik, Forensik und Life Science (B.Sc.) an der Hochschule Fresenius in Idstein. Im vergangenen Jahr absolvierte die Studierende im Rahmen ihres Studiums ein Pflichtpraktikum in London. Dort war sie im Labor der forensischanalytischen Abteilung des King’s College London tätig und beschäftige sich mit der Determination von Drogen, Pestiziden und Medikamenten in Ab- und Flusswasser.

Bei einer Veranstaltung an der Hochschule erhielten die Studierenden ein Jahr vor Praktikumsbeginn alle relevanten Informationen zum Ablauf sowie eine Vorstellung potenzieller Firmen und Universitäten. Für Alicia Hartmann stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest, dass das Praktikum in einem Land stattfinden soll, dessen Muttersprache Englisch ist. Da die Hochschule an dieser Stelle unterstützend zur Seite steht, erhielt sie mehrere Kontakte von ihrer Studiendekanin und entschied sich so zeitnah für eine Arbeitsgruppe in London. Die Zusage kam drei Monate später telefonisch.

Während ihrer Tätigkeit im Labor untersuchte Alica Hartmann Wasserproben aus Mexiko, England, den USA und Deutschland, validierte Methoden und arbeitete an mehreren Studien mit. Ihr Verständnis für die Thematik und die Geräte hat sich hierdurch stark weiterentwickelt. Die Laborarbeit und die anschließende Auswertung der Daten am Schreibtisch haben sich etwa 30:70 aufgeteilt, wobei die 30% die Arbeit im Labor darstellen. Größtenteils wurden die Arbeitstage am Computer verbracht, was allerdings stark themenabhängig ist.

Wasserproben aus Mexiko, Englang, den USA und Deutschland.

Was die Freizeitmöglichkeiten angeht, sind einem in London keine Grenzen gesetzt. London ist eine vielseitige und lebhafte Stadt. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten gibt es eine Vielzahl an Parks oder Essensmärkten.

„Selbst wenn man den gleichen Ort zum fünften Mal besucht, wird man mit großer Sicherheit noch etwas Neues entdecken“, betont Alicia Hartmann an dieser Stelle. Zudem gibt sie den Tipp, die Stadt zu Fuß oder mit dem Bus zu erkunden. Zum einem sieht man dabei viel mehr und zum anderen ist die Fahrt mit dem Bus auch um einiges günstiger als die Fahrt mit der U-Bahn. Geld sparen ist wohl der wichtigste Rat, wenn man in einer der teuersten Städte der Welt lebt. Nicht nur die Mieten, auch die Lebensmittel, Restaurants, Bar-Eintritte und Drogerieartikel – alles kostet mehr, als wir hier in Deutschland zahlen würden.

Nichtsdestotrotz würde Alicia sich jederzeit wieder entscheiden, ihr Praktikum in London zu absolvieren: „Die Stadt hat mich mit ihrem Charme in ihren Bann gezogen. Ich habe so viel erlebt, neue Leute kennengelernt und an Sicherheit gewonnen. Ich habe gemerkt, dass mein Englisch durchaus ausreicht, um mich zu verständigen und adäquat auszudrücken. Ich bin nicht mehr so ängstlich gegenüber Unbekanntem.“

Nach Praktikumsende begannen die Vorlesungen wie gewohnt in den Räumlichkeiten der Hochschule Fresenius in Idstein. Das Praktikum wurde als Studienleistung mit 30 ECTS anerkannt und die Benotung teilte sich folgendermaßen auf: 20% Beurteilung des auswertigen Supervisors, 40% Bericht und 40% Präsentation, vorgetragen vor anderen Studiengängen. Alicia Hartmann erhielt zudem die Möglichkeit, ihre Arbeit in Form eines Posters auf einer virtuellen Konferenz zu präsentieren. „Ich habe während dieses Praktikums also nicht nur viel dazugelernt; es stellte auch eine entscheidende Grundlage für meinen weiteren Werdegang dar“, freut sich die Studierende im Nachhinein.

Alicia Hartmanns Fazit: „Ein Auslandspraktikum ist meiner Meinung nach immer eine gute Möglichkeit, um über sich hinauszuwachsen, da man auf sich selbst gestellt ist. In genau diesen Situationen erkennt man dann aber auch seine Stärken. Genau so war es auch bei mir. Das Praktikum hat mir zudem sehr viele Türen geöffnet. Ich habe das Angebot bekommen, jederzeit wieder zurück zu kommen und konnte mir dadurch bereits ein kleines Netzwerk aufbauen.“