Konrad Fenderich macht eine Mountainbike-Tour durch die Natur Afrikas.

Mit dem Mountainbike um den Kilimandscharo

Nach seinem Abschluss in Physiotherapie (B.Sc.) an der Hochschule Fresenius in Idstein studierte Konrad Fenderich Gesundheitsmanagement und beriet anschließend Krankenhäuser und Krankenversicherungen zu IT- sowie digitalisierungsnahen Themen. Nun arbeitet er für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) daran mit, die Gesundheitsversorgung in Tansania zu verbessern. Zudem nimmt er am Africa Classic 2021 teil, bei dem er mit dem Mountainbike um den Kilimandscharo fahren wird, um Spenden für die gemeinnützige Gesundheitsorganisation AMREF zu sammeln.

Im ersten Teil unseres Interviews gab Konrad Fenderich bereits spannende Einblicke in seinen Werdegang und seine Arbeit in Tansania. Nun spricht er über das Africa Classic, seine Vorbereitung auf das Event und darüber, warum ihm die Gesundheitsversorgung in Afrika auch persönlich am Herzen liegt.

SIE WERDEN IM OKTOBER BEIM AFRICA CLASSIC MIT DEM MOUNTAINBIKE UM DEN KILIMANDSCHARO, DEN HÖCHSTEN BERG AFRIKAS, FAHREN. DAS IST SICHERLICH EIN GROSSES ABENTEUER. WELCHE HIGHLIGHTS WARTEN AUF DER TOUR AUF SIE

Die Tour wird mich an sechs Tagen, auf rund 400 Kilometern und etwa 4.000 Höhenmetern durch die Natur Tansanias führen. Durch diese Landschaft zu fahren, zu beobachten, wie sich das Tierreich in den Büschen versteckt, und dabei immer den Kilimandscharo im Blick zu haben, wird eine ganz besondere Erfahrung. Gleichzeitig wird es für mich ein großes Highlight sein, in abgelegenen Regionen Projekte von AMREF, der gemeinnützigen Organisation, für die mit dem Event Spenden gesammelt werden, zu sehen. Denn so kann ich nicht nur die Lebensweise und Kultur der Menschen direkt vor Ort kennenlernen, sondern auch hautnah miterleben, welchen positiven Einfluss die Aktivitäten der Organisation, die ich unterstütze, auf sie haben.

STELLT DIE TOUR FÜR SIE AUCH EINE SPORTLICHE HERAUSFORDERUNG DAR?

Mit der Tour ist sicherlich auch eine physische Herausforderung verbunden: 400 Kilometer und 4.000 Höhenmeter steckt man, auch wenn sie auf sechs Tage verteilt sind, nicht einfach weg. Ich habe aber glücklicherweise hier in Dar es Salaam, wo ich gerade lebe, eine Gruppe von Locals gefunden, die wie ich fast täglich mit ihren Fahrrädern Ausfahrten unternehmen und ebenso leidenschaftlich dabei sind, wenn es darum geht, die eine oder andere Trainingseinheit zu absolvieren.

Letztendlich haben mich diese Ausfahrten noch einmal zusätzlich dazu motiviert, nach höheren sportlichen Herausforderungen zu suchen. Deshalb möchte ich, sofern es der Verlauf der Corona-Pandemie zulässt, neben dem Africa Classic in diesem Monat an einem Mountainbike-Event in Namibia teilnehmen, bei dem in 24 Stunden 373 Kilometer von der Hauptstadt Windhoek an die Atlantikküste nach Swakopmund gefahren werden. Die Tour fällt bereits in den Bereich Ultra Endurance und ist für mich eine besondere Herausforderung, der ich mich aber gerne stelle.

WIE BEREITEN SIE SICH AUF IHRE TOUREN KONKRET VOR? UND WAS MOTIVIERT SIE DABEI?

Als Vorbereitung auf die Tour in Namibia, aber auch schon für das Africa Classic im Oktober trainiere ich derzeit jeden Tag anderthalb bis zwei Stunden auf meinem Hometrainer. Ich bin natürlich sehr gespannt, ob und in welcher Zeit ich am Ende an der namibischen Küste durch das Ziel rollen werde und wie erfolgreich ich die Tour um den Kilimandscharo beenden kann. Mich motivieren dabei die sportliche Herausforderung und dann das hoffentlich eintretende Hochgefühl, dass ich dieser gewachsen war. Zudem ist es umso schöner und motivierender für mich, dass ich beim Africa Classic die körperliche Anstrengung mit einem guten Zweck verbinden kann. Es treibt mich zusätzlich an, dass ich weiß, wofür ich es letztendlich mache.

UM AM AFRICA CLASSIC TEILNEHMEN ZU KÖNNEN, MÜSSEN SIE VOR DEM EVENT MINDESTENS 5.000 EURO AN SPENDEN SAMMELN. WELCHEM ZWECK KOMMEN DIESE ZUGUTE?

Alle Spenden, die ich für das Africa Classic sammle, gehen an AMREF, eine gemeinnützige Organisation, die hier in Afrika insbesondere im Gesundheitswesen aktiv ist und Schwerpunkte in der Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern sowie der reproduktiven Gesundheit hat. Zudem unterstützt AMREF zum Beispiel die Aus- und Weiterbildung von Gesundheitskräften sowie die Verbesserung des Zugangs zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen.

Mit dem Geld, das durch das Africa Classic gesammelt wird, fördert AMREF unter anderem Trainings für Gesundheitsfachkräfte in der Malaria- und AIDS-Vorsorge. Ein weiterer Schwerpunkt ist, durch Aufklärung die leider noch immer praktizierte Genitalverstümmelung an jungen Mädchen vorzubeugen. AMREF ist aber auch für die Flying Doctors bekannt. Diese bieten medizinische Flüge an, damit Ärzte aus größeren Zentren mit kleinen Flugzeugen in abgelegene Regionen gebracht werden können. Dort können sie dann Menschen, die ansonsten keinerlei Zugang zur Gesundheitsversorgung haben, behandeln und sogar operieren. Seit dem ersten Africa Classic im Jahr 2011 hat das Event schon mehr als 5,5 Millionen für AMREF gesammelt – und ich hoffe, dass ich durch meine Teilnahme mindestens 5.000 Euro drauflegen kann.

WIE VIEL SPENDEN HABEN SIE BEREITS GESAMMELT? UND WIE KANN MAN SIE UNTERSTÜTZEN?

Mein Spendenstand liegt aktuell bei etwas mehr als 2.600 Euro. Das ist rund die Hälfte davon, was ich brauche, um an dem Event teilzunehmen. Ich hoffe aber, dass ich am Ende noch deutlich mehr als die benötigten 5.000 Euro sammeln kann. Deshalb möchte ich auch alle dazu ermutigen, einen Blick auf meine Spendenseite zu werfen und sich anzuschauen, wie jeder Euro eine Verbesserung des Lebens der Menschen in den von AMREF unterstützten Communities mit sich bringen kann: Schon zehn Euro reichen zum Beispiel, um einer Gesundheitskraft eine Gesichtsmaske, einen Augenschutz und fünf Paar Handschuhe zur Verfügung zu stellen, damit sie sicherer arbeiten kann. Mit 30 Euro hilft man, eine Mutter und ihre Kinder mit sauberem Trinkwasser in der Nähe ihres Hauses zu versorgen. Mit 50 Euro kann man dazu beitragen, 40 Kinder gegen Krankheiten wie Kinderlähmung oder Masern zu impfen. Und mit 75 Euro ermöglicht man bereits den Flug eines Flying Doctors, damit auch Menschen in abgelegenen Regionen behandelt werden können.

Da ich für die Transport- und Registrierungskosten selbst aufkomme, gehen alle Spenden, die ich über meine Spendenseite sammle, in voller Höhe an AMREF. Und ich würde mich natürlich extrem freuen, wenn auch aus dem Netzwerk der Studierenden und Alumni der ein oder andere Euro zusammenkommen würde.