Frau mit zwei kleinen Kindern am Laptop

Neben Familie und Beruf studieren – ein Erfahrungsbericht

Kann man Familie, Beruf und Studium vereinen? Eine große Herausforderung, die aber machbar ist, sagt Marie Orban. Hier gibt sie Tipps, wie man als junge Mutter alles miteinander verbinden kann. 

Marie Orban ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Ihr Ziel: im Management auch eine leitende Position übernehmen zu können, um innovative und nachhaltige Strukturen in der Pflege zu schaffen. Nach ihrer Ausbildung hat sie daher den Abschluss zur geprüften Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen absolviert. Die Idee zum Masterstudium ging ihr schon länger durch den Kopf. Ihr Mann unterstützte ihren Wunsch und meinte, sie solle es einfach ausprobieren.  

Doch: Die Tochter, zwei Jahre alt, dazu der Berufsalltag mit 30 Stunden pro Woche. Ein Vollzeitstudium war nicht in den Alltag zu integrieren. Daher fiel ihre Wahl auf den Fernstudiengang Management im Gesundheitswesen (M.A.) an der Hochschule Fresenius. Dieses Studienmodell gab ihr die Flexibilität, die sie brauchte. Die bestandene Eignungsprüfung qualifizierte sie zum Studium.

FRAU ORBAN, WIE VEREINT MAN FAMILIE, BERUF UND STUDIUM? 

Marie Orban: Man muss sehr gut organisiert sein. Zudem muss man einen Arbeitgeber haben, der einen bei diesem Vorhaben unterstützt – beispielsweise durch ein flexibles Arbeitszeitmodell. Das hat mir mein ehemaliger Arbeitgeber ermöglicht, sodass ich von Montag bis Donnerstag Vollzeit arbeitete und freitags Zeit für das Studium zur Verfügung hatte. Meine Tochter war zu dieser Zeit in der Kinderkrippe. Allerdings hat mir dieses Zeitfenster langfristig nicht ausgereicht, um das Studium in der festgesetzten Laufzeit zu schaffen. Somit habe ich dann auch zusätzlich das Wochenende für das Studium genutzt.

WAS WAR WÄHREND DES STUDIUMS FÜR SIE BESONDERS WICHTIG? 

Die Flexibilität. Mein Mann ist Arzt, wir haben ein kleines Kind, hinzu kam Corona und ich bin während der ersten sechs Monate des Studiums schwanger geworden – eine Planbarkeit war bei uns daher überhaupt nicht gegeben. Da hat mir das Fernstudium sehr geholfen, da ich mir die Zeit zum größten Teil selbst einteilen konnte. Einzig manche Online-Live-Abendvorlesungen waren zeitlich nicht ganz so gut gelegen, da es meist die Bettzeit meiner Tochter touchierte.

Marie Orban vereinte Studium und Familie.
Marie Orban absolvierte den Master Management im Gesundheitswesen im Fernstudium

DAS KLINGT NACH HERAUSFORDERUNG PUR! 

War es auch. Der Kindergarten war aufgrund der Pandemie teilweise geschlossen, hinzu kam die Schwangerschaft. Das war durchaus nicht leicht. Mein Mann hat mich zwar viel im Haushalt unterstützt, aber als Arzt war auch er gut eingespannt. Als ich dann in den Mutterschutz übergegangen bin, habe ich es dann aber recht gut durchziehen können. Mein Alltag war mit Studium, Kleinkind und Baby durchgetaktet. Man kann es sich wirklich klassisch so vorstellen, dass während des Stillens meiner Kleinen rundherum meine Studienmaterialien verteilt waren. 

WELCHE TIPPS HABEN SIE FÜR MÜTTER, DIE GERNE EIN STUDIUM STARTEN MÖCHTEN, SICH ABER NOCH NICHT TRAUEN? 

Man muss es machen und ausprobieren. Mir hat es zudem sehr geholfen, mir einen zeitlichen Rahmen zu setzen, um konzentriert arbeiten zu können. Und falls das möglich ist: ein eigenes Arbeitszimmer. Dann muss man nicht immer alles auf und abbauen. Zudem hat mir ein zweiter Bildschirm enorm geholfen. Aber ich würde es jedem empfehlen. Ich habe das Studium gerne gemacht! Und zudem konnte ich mein Studium sogar vor der Regelstudienzeit von zwei Jahren beenden.