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Studieren in der digitalen Welt: E-Learning und digitale Tools

29.08.2024

Finn Richter

Die Art, wie wir neue Dinge lernen, hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Online-Plattformen und digitale Tools sind nicht erst seit der Corona-Pandemie unverzichtbar bei Studierenden und Lehrenden. Doch mit welchen Herausforderungen werden Studierende im Umgang mit E-Learning konfrontiert? Und welche Tools helfen wirklich dabei, die Studieninhalte zu verinnerlichen? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Die Digitalisierung des Studiums

Insbesondere in den vergangenen Jahren schreitet die Digitalisierung des Studiums stetig voran. Immer mehr Hochschulen ermöglichen ihren Studierenden, an Seminaren via Webinar teilzunehmen. An den Fernschulen ist es seit jeher üblich, Lehrinhalte online zur Verfügung zu stellen und die Aufgaben später ebenfalls online einzureichen. Auch die Hochschule Fresenius ermöglicht dir mit dem Online-Campus, dein Studium in die digitale Welt zu verlegen.

Lernplattformen und digitale Tools stehen allen Studierenden unterstützend zur Verfügung, um effizienter zu lernen und das Studium später besser abzuschließen. Dabei bietet die Digitalisierung viele Vorteile, stellt die Studierenden aber auch vor Herausforderungen. Zunächst möchten wir auf die Möglichkeiten eingehen, die Digitalisierung im Studienalltag bietet.

E-Learning: Plattformen und Methoden im Überblick

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Studieninhalte digital zu vermitteln. Viele Hochschulen haben eigene Plattformen eingerichtet, auf denen die Lehrenden Inhalte zur Verfügung stellen können, die von den Studierenden bearbeitet werden. Daneben gibt es einige Plattformen und Methoden, die frei verfügbar sind und alle Studierenden unterstützen sollen.

StudySmarter: kostenfreie Lernapp mit Inhalten von Usern und Fachleuten

Die Lernplattform StudySmarter wurde von Münchener Studierenden gegründet und soll Studierenden und Schüler:innen Lerninhalte aller denkbaren Fachrichtungen bieten. User können ihre Karteikarten und Zusammenfassungen teilen, dazu findest du auf der Plattform Lernartikel von Expert:innen.

Besonders spannend ist die Möglichkeit, sich mit anderen Studierenden der gleichen Fachrichtung zu verknüpfen und so digitale Lerngruppen zu bilden. Die Lerninhalte sind vielseitig und decken ein breites Spektrum ab. Es gibt hier eine kostenpflichtige Premium-Version, die kostenfreie Basisversion ist bereits sehr umfangreich.

Coursera: über 3.000 Kurse aus den USA

Die Lernplattform aus den USA stellt dir zahlreiche Kurse und Zertifikate der besten Hochschulen in den Vereinigten Staaten zur Verfügung. Leider gibt es die Inhalte bislang ausschließlich auf Englisch, wenn du allerdings ohnehin einen englischsprachigen Studiengang studierst, findest du hier mitunter passendes Material.

Auch international renommierte Unternehmen wie Google oder IBM stellen auf Coursera Kurse zur Verfügung. Insbesondere angehende Absolvent:innen können sich hier weiterbilden und so ihre Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt erhöhen. Mit der Premium-Version stehen alle 3.000 Kurse jederzeit zur Verfügung.

Udemy: perfekt für IT-Interessierte

Du studierst einen Studiengang aus dem Themenbereich Digitalisierung, Technologie & Engineering? Dann ist die weltweit größte E-Learning-Plattform Udemy das Richtige für dich. Es gibt unterschiedliche Kurse zu verschiedenen IT-Themen, aus denen du wählen kannst. Dabei sind sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Kurse verfügbar.

Achtung: Die Qualität der kostenlosen Kurse variiert laut Userbewertungen mitunter stark!

Babbel: Sprachen lernen per E-Learning

Es gibt unzählige Tools und Apps, mit denen du eine neue Sprache lernen kannst. Die App Babbel kommt aus Deutschland und ist hierzulande Marktführer. Weitere Apps sind Duolingo, Memrise, Lingoda oder Busuu. Wenn du eine neue Sprache kennenlernen möchtest, ist eine solche App ein guter Startpunkt.

Digitale Tools und Apps erleichtern das Lernen

Neben den klassischen E-Learning-Plattformen kannst du unterschiedliche Apps und Tools nutzen, um deinen Lernalltag zu erleichtern. Digitale Notizen am Tablet und Lerngruppen per Zoom-Meeting sind der neue Status quo. Da müssen Tools mithalten. Folgende digitale Lernhilfen und Apps sind beliebt:

  • Evernote, um digitale Notizen mit Bildern, Audioaufnahmen und Verlinkungen anzulegen
  • Buffl, um Karteikarten digitalisiert in der Cloud zu speichern und überall abzurufen
  • DeepL, um Übersetzungen vorzunehmen
  • Mendeley, um sich mit anderen Lernenden zu vernetzen und Forschungsergebnisse auszutauschen
  • LaTeX und BibTeX, um wissenschaftliche Arbeiten einfacher zu verfassen und zu formatieren
  • Audvice, um Audioinhalte zu Lerninhalten anzulegen und mit anderen zu teilen
  • Flinga, um Mindmaps, Notizen und Ideen gemeinsam mit anderen Studierenden zu erstellen
  • Moodle, um Studieninhalte nachzuarbeiten
  • Memucho, um den eigenen Wissensstand zu überprüfen
  • ChatGPT – statt nur stupide Fragen zu stellen, kann man sich auch Zusammenfassungen von Texten und Inhalten erstellen lassen.

Welche Vorteile und Herausforderungen bietet das E-Learning?

Insgesamt ist die Digitalisierung des Studiums ein positiver Prozess. Hindernisse für Studierende werden abgebaut und Lerninhalte auf viele Weisen zugänglich gemacht. Gleichzeitig ist die Veränderung mit Herausforderungen verbunden. Im Folgenden stellen wir Vorteile und Herausforderungen vor.

Vorteile des E-Learnings

  1. Das Studium wird flexibler. Durch die digitalen Inhalte, Methoden und Plattformen können Studierende in ihrem eigenen Tempo lernen und sind nicht darauf angewiesen, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein.
  2. Das Studium wird inklusiver. Mehr Menschen können auf die Studieninhalte zugreifen und sich Fachwissen aneignen. Dabei ist es egal, ob jemand einen Rollstuhl nutzt, blind ist oder eine Lernschwäche hat. Dank der vielfältigen Möglichkeiten können alle die Lerninhalte so konsumieren, wie es am besten zu ihnen passt.
  3. Gleichbleibende Qualität der Lehrinhalte. Auf E-Learning-Plattformen werden Videos, Audiodateien und Texte einmal in bestmöglicher Qualität bereitgestellt. Das gewährleistet, dass alle Studierenden die besten Voraussetzungen vonseiten der Lehrkraft erhalten.
  4. Neue Formate fördern die Vielseitigkeit. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Lerninhalte zur Verfügung zu stellen. Dank Künstlicher Intelligenz sind auch spielerische Formate wie Quiz denkbar. So haben Studierende die Option, auf neue Art und Weise zu lernen.
  5. Anonymität ist perfekt für Introvertierte. Beim digitalen Lernen kommst du nicht zwangsläufig mit anderen zusammen. Gerade für introvertierte oder schüchterne Menschen kann dies einen klaren Vorteil darstellen.

Herausforderungen für Studierende

  1. Studierende sind schneller abgelenkt. Leider sorgt das Smartphone als Lerntool dafür, dass wir uns leichter ablenken lassen. Produktivitätsapps wie Forest helfen dabei, den Fokus zu behalten.
  2. Das digitale Lernen fördert Aufschiebeverhalten. Durch die ständige Verfügbarkeit der Inhalte kommt es häufiger dazu, dass Studierende Aufgaben bis zur letzten Minute aufschieben. Bei Präsenzveranstaltungen passiert dies seltener.
  3. Das digitale Studium erfordert Selbstdisziplin. Hier kommt es sehr auf den Charakter der Studierenden an. Nicht jede:r kann sich selbst organisieren und das Studium erfolgreich meistern, wenn es keine Präsenzzeiten an der Hochschule gibt. 
  4. Lernen am Bildschirm ist weniger effektiv als Lernen aus Büchern. Studien zufolge ist es tatsächlich so, dass wir Lerninhalte besser begreifen, wenn sie aus Printmedien stammen. Deshalb sollten wir beim Lernen nicht ausschließlich auf digitale Tools setzen, sondern auch Bücher berücksichtigen.

Handgeschriebenes merken wir uns besser als Getipptes. Auch hier zeigen Studien, dass sich Inhalte besser merken lassen, wenn sie „durch die Hand gehen“. Glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Tablets, die mit einem Stift zum Notizblock werden. So verbindest du das Beste aus beiden Welten.

Fazit: E-Learning und digitale Tools sind eine sinnvolle Unterstützung

Die Möglichkeiten des digitalen Studiums sind zwar nicht unendlich, aber doch sehr vielfältig. Dank E-Learning-Plattformen und zahlreicher Tools wird den Studierenden das Lernen erleichtert.

Neben rein digitalen Studienformaten gibt es auch Hybridmodelle, die das Beste aus beiden Welten vereinen. In jedem Fall sind Apps und andere Tools eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen Lernen mit dem Lehrbuch.