Nicolas Nusser erhält Wilhelm Fresenius Preis

Wilhelm Fresenius Preis an Nicolas Nusser verliehen

Seit 26 Jahren verleiht der Fachbereich Chemie & Biologie den Wilhelm Fresenius Preis für analytische Abschlussarbeiten von besonderer Qualität. 2022 ging die Auszeichnung an Nicolas Nusser für seine Bachelorarbeit im Studiengang Angewandte Chemie für Analytik, Forensik und Life Science (B.Sc.).

Die in 2022 ausgezeichnete Arbeit trägt den Titel „Methodenentwicklung zur Quantifizierung von fett- und wasserlöslichen Vitaminen mittels HPLC unter Verwendung unterschiedlicher Detektoren“.

Prof. Dr. Frömel überreicht den Wilhelm Fresenius Preis an Nicolas Nusser
Prof. Dr. Tobias Frömel (links) überreicht Nicolas Nusser (rechts) den Wilhelm Fresenius Preis 2022
Vereinfachter, schematischer Aufbau eines HPLC-Instruments (Abbildung von Nicolas Nusser

Das Bild zeigt einen vereinfachten, schematischen Aufbau eines HPLC-Instruments: Die Probe (grün) wird ins System injiziert und über das Eluentengemisch (lila) durch die Säule gefördert. Dabei kommt es zur Auftrennung der Probenbestandteile, welche anschließend vom Detektor erfasst werden. (Abbildung von Nicolas Nusser)


HPLC ist eine Technik zur Trennung von komplexen Probenmischungen. Die Probenbestandteile werden dabei mit einem sog. Eluenten (z. B. wässrige oder organische Lösungen) durch eine dicht bepackte Säule gepumpt und dabei unterschiedlich stark zurückgehalten, wodurch die Substanzen zu unterschiedlichen Zeiten von der Säule „eluieren“.

Nicolas Nusser hat zwei Methoden für die Vitaminanalytik in Nahrungsergänzungsmitteln mittels HPLC und diverser Detektoren (UV/Vis, FLD, MS, RI) entwickelt.

Dieser Prozess hängt u. a. von der Polarität der Substanzen ab, weshalb sehr unterschiedliche Anforderungen an die beiden Methoden gestellt werden mussten: Die wasserlöslichen Vitamine sind sehr polar, wodurch sie schlecht bis gar nicht zurückgehalten werden und es zu einer mangelhaften Auftrennung kommt, während die fettlöslichen Vitamine sehr unpolar sind und dadurch sehr lange Messzeiten entstehen. Diese Problemstellungen sowie eine ausreichende Trennung aller Vitamine wurden im Rahmen der Methodenentwicklung weitestgehend durch Optimierung von Messparametern wie z. B. Säule, Eluenten, pH-Wert, Temperatur etc. gelöst.

Die Messung der Vitamine erfolgt anschließend durch einen oder mehrere Detektoren. Diese nutzen dabei unterschiedliche Stoffeigenschaften (wie z. B. UV-Absorption, Fluoreszenz, Brechungsindex, Ionisierbarkeit etc.) der Analyten aus, um ein Signal zu erzeugen. Da die Konzentration von Vitaminen meist im Spurenbereich liegt, ist die Wahl eines geeigneten Detektors von besonderer Bedeutung, um die Vitamine möglichst sensitiv messen zu können.

Nicolas Nusser wird nun seinen Master an der Hochschule Fresenius absolvieren. Er hat sich in den englischsprachigen Studiengang Bioanalytical Chemistry and Pharmaceutical Analysis (M.Sc.) eingeschrieben, da er sein Wissen im Hinblick auf analytische Methoden festigen sowie weiter ausbauen möchte.

Neben diesem berufsbegleitenden Studiengang arbeitet Nicolas nun als Dozent für analytische Chemie an der Hochschule Fresenius im Fachbereich Chemie und Biologie.