Studierende des Bachelorstudiengangs Management & Ökonomie im Gesundheitswesen (B.A) und des Masterstudiengangs International Pharmacoeconomics, Health Economics & Market Strategies for Healthcare Products (M.Sc.) der Hochschule Fresenius statteten einer der weltweit führenden Einrichtungen für die Erforschung und Behandlung von Herzinsuffizienz einen Besuch ab.
Herzinsuffizienz (HI) ist mit 396.000 Fällen pro Jahr der häufigste Grund für eine krankheitsbedingte Krankenhauseinweisung in Deutschland. Die Fallzahlen haben sich in den vergangenen dreißig Jahren verdreifacht. Allein in Deutschland gibt es mehr als 1,8 Millionen Patienten und mehr als 50.000 Toten jedes Jahr – damit ist Herzinsuffizienz die dritthäufigste Todesursache in der Bundesrepublik. Jährlich fallen ca. 3,2 Milliarden Euro an Kosten an, davon werden 1,45 Milliarden Euro im stationären Sektor verursacht. Aufgrund der erheblichen ökonomischen aber auch versorgungsrelevanten Aspekte, die mit der Erkrankung einhergehen, ist das Thema Herzinsuffizienz auch für die Studierenden der Hochschule Fresenius von besonders großem Interesse.
Nach ihrer Ankunft im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) am Universitätsklinikum Würzburg wurden die Studierenden durch Prof. Dr. Christiane Angermann, ehemalige Leiterin der Forschungsabteilung des DZHI, im Zentrum begrüßt. Nach einer kurzen Stärkung mit Getränken begann das vielseitige Programm.
Nach einer kurzen Mittagspause besuchten die Studierenden den Laborbereich des Zentrums. Hier gewährten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Departments Translationale Forschung und Kardiovaskuläre Genetik Einblicke in ihre Forschungsprojekte. Dr. Michael Kohlhaas, Leiter der Core Facility Zelluläre Elektrophysiologie, untersucht zum Beispiel die elektromechanische Kopplung und insbesondere den Calcium- und Natrium-Haushalt in Herzmuskelzellen. Diese sind bei einer Herzinsuffizienz gestört und führen dann zu einer systolischen und/oder diastolischen Funktionsstörung des Organs.
Kaum aus den Laborkitteln raus, begann der Rundgang durch die Herzinsuffizienz-Ambulanz. Prof. Dr. Christiane Angermann und Prof. Dr. Stefan Störk, Leiter des Departments Klinische Forschung und Epidemiologie der Herzinsuffizienz, zeigten die modern gestalteten Räumlichkeiten. Dort werden zahlreiche Patientinnen und Patienten untersucht, die zum Teil auch an klinischen Studien des Zentrums teilnehmen.
Ein besonderer Teil der Führung war der Vergleich zwischen dem Echokardiogramm eines kranken Patienten mit dem eines gesunden Herzens. Dafür lud Prof. Angermann einen Studierenden ein, sein Herz mittels Echokardiografie untersuchen zu lassen. Die Diagnose war auch schnell gefunden: „Ein etwas aufgeregtes und völlig gesundes Herz.“ Prof. Angermann schloss die Vorführung des Echos: „Obwohl die Untersuchungsmöglichkeiten damit limitiert sind, ist die Echokardiographie eine kostengünstige Untersuchung, die eine sehr sensible Bildgebung bietet.“